Der König legt selbst Hand an: Thailands Monarch Maha Vajiralongkorn (66), auch bekannt als Rama X., hat sich am Samstag während einer feierlichen Zeremonie in Bangkok selbst die Krone aufgesetzt.
Die Selbstkrönung erfolgte nach jahrhundertealtem Ritus. Die «Grosse Krone des Sieges» war dabei das Herzstück: Sie ist 66 Zentimeter hoch, reich mit Edelsteinen bestückt, aus Gold und 7,3 Kilogramm schwer. Auf der Spitze hat sie einen indischen Diamanten.
Gold so weit das Auge reicht
Die Krone stammt aus der Familie von Rama X., der Chakri-Dynastie. Die Krönung dauerte mehr als zwei Stunden. Zunächst wurde Rama X. von Mönchen mit Wasser gereinigt und gesalbt. Dabei trug er nur eine weisse Robe.
Doch zum Höhepunkt der Zeremonie gabs dann Gold, Gold und noch mehr Gold: Den goldenen Thron in der mit Gold ausgekleideten Krönungshalle bestieg der König in vollem Ornat. Der Monarch verschmolz farblich mit seiner Umgebung.
Dazu liess der Protz-König seine neue Ehefrau, Königin Suthida (40), vor sich auf den Boden gehen. Die hatte er erst vergangene Woche geheiratet – als Ehefrau Nummer vier. Zuvor war sie seine Leibwächterin.
Doch nicht nur seine Angetraute musste vor Rama X. auf den Boden. Auch andere hohe Adlige mussten vor dem König niederknien. Dann sprach der Protz-König seinen ersten königlichen Befehl – der Tradition gemäss ähnlich dem Eid, den sein verstorbener Vater König Bhumibol Adulyadej vor fast sieben Jahrzehnten abgelegt hat: «Ich werde weitermachen, bewahren und erweitern und gerecht zum Wohle des Volkes regieren.»
Feierlichkeiten gehen bis Oktober
Das reicht an Prunk natürlich noch nicht. Schliesslich gehört Thailands Königshaus mit einem geschätzten Vermögen von mehr als 40 Milliarden Franken zu den reichsten Monarchien der Welt.
Entsprechend spendabel ist Rama X., was seine Feierlichkeiten angeht. Bis Oktober sollen sie dauern – und rund 35 Millionen Franken kosten.
Schon die Anfahrt zur Krönungszeremonie im Grossen Palast erfolgte standesgemäss: Thailands neuer König fuhr im cremefarbenen Rolls Royce vor. Am Sonntag werden die PS dann durch Manneskraft ersetzt. Der König will sich auf einer Sänfte sieben Kilometer durch die Stadt tragen lassen. Es werden hunderttausende Schaulustige erwartet. (kin)