Nur 22 Prozent halten es für richtig, dass Angela Merkel dem Wunsch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan entsprochen hat. 12 Prozent sind unentschieden.
Das geht aus einer repräsentativen Emnid-Umfrage im Auftrag von «Bild am Sonntag» hervor. Demnach sei die Ablehnung in der Union (CDU/CSU) mit 62 Prozent fast genau so gross, wie in der SPD (63%).
Die Entscheidung Angela Merkels, ein Strafverfahren gegen Jan Böhmermann wegen «Majestätsbeleidigung» zuzulassen, führte am Freitag zu einer kleineren Regierungskrise.
Während Koalitionspartner SPD gegen die Einleitung eines Strafverfahrens war, stimmte CDU-Chefin und Kanzlerin Merkel dafür.
Wegen des «Ziegenficker »-Schmähgedichts von Böhmermann hatte die Türkei die Aufnahme eines Ermittlungsverfahrens wegen Beleidigung eines ausländischen Staatsoberhauptes nach Paragraf 103 des Strafgesetzbuches verlangt.
Merkel kündigte ebenfalls am Freitag die Abschaffung des Paragrafen bis 2018 an. Die Grünen will eine möglichst rasche Abstimmung darüber im Bundestag. «Wir werden unseren Gesetzentwurf nächste Sitzungswoche einbringen», sagte der Fraktionsvorsitzende Anton Hofreiter der «Bild am Sonntag».
Böhmermann kündigte gestern eine vierwöchige Fernsehpause bis 12. Mai an. (bö)