650-Meter-Brocken
Asteroid rast knapp an der Erde vorbei

Er ist so gross wie der Shanghai Tower und passierte unseren Planeten um 14.24 Uhr – in weniger als fünffacher Mondentfernung. Das ist äusserst knapp, wenn man im Weltraum-Massstab rechnet.
Publiziert: 19.04.2017 um 17:24 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:06 Uhr
Nasa-Aufnahmen von Asteroid JO25, der am 19. April 2017 die Erde passierte.
Foto: Nasa

Der Asteroid kam der Erde auf bis zu 1,8 Millionen Kilometer nahe – für einen Asteroiden dieser Grössenordnung eine «sehr dichte Annäherung», wie das Jet Propulsion Laboratory (JPL) der Nasa in Pasadena im US-Bundesstaat Kalifornien im Vorfeld mitteilte.

Letztmals kam ein kosmischer Brocken von mindestens dieser Grösse im Jahr 2004 unserem Planeten vergleichbar nahe: Damals passierte der Viereinhalb-Kilometer-Asteroid Toutatis die Erde in etwa vierfacher Mondentfernung.

Der vor drei Jahren entdeckte Asteroid 2014 JO25 gilt wie seine zahllosen Artgenossen im All als Überbleibsel der Entstehung des Sonnensystems vor rund 4,6 Milliarden Jahren – und er zählt zu den Gesteinsbrocken, die auf ihrer Bahn um die Sonne der Erde ziemlich nahe kommen können.

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Mit einer Grösse von 650 Metern übertrifft 2014 JO25 die Höhe des derzeit zweithöchsten Wolkenkratzers der Welt: Der Shanghai Tower in der chinesischen Megastadt misst 632 Meter.

Einschlag konnte schon seit langem ausgeschlossen werden

Einen Einschlag des Wolkenkratzer-Asteroiden auf der Erde hatten Astronomen schon lange vor dessen Vorbeiflug definitiv ausgeschlossen. Eine solche Kollision hätte verheerende Folgen gehabt, wie Einschläge in der Vergangenheit beweisen.

Einen Durchmesser von nur 30 bis 50 Metern hatte der Asteroid oder Komet, der mit dem sogenannten Tunguska-Ereignis vom 30. Juni 1908 in Zusammenhang gebracht wird. Damals wurden in einer unzugänglichen Region Sibiriens auf mehr als 2200 Quadratkilometern 80 Millionen Bäume umgeknickt – als Ursache wird die Explosion eines Himmelskörpers in mehreren Kilometern Höhe vermutet.

Zehn-Kilometer-Asteroid löschte Dinos aus

Aber auch von weitaus grösseren Brocken wurde die Erde bereits getroffen: Vor 15 Millionen Jahren donnerte ein kilometergrosser Brocken auf die Schwäbische Alb in Süddeutschland herab und hinterliess einen Krater, der heute als Nördlinger Ries bekannt ist.

Vor 65 Millionen Jahren schlug ein Zehn-Kilometer-Asteroid auf der mexikanischen Halbinsel Yukatan ein und löste einen Klimawandel aus, der vermutlich zum Aussterben der Dinosaurier führte.

Seit vielen Jahren nehmen Astronomen die Umgebung der Erde genau unter die Lupe, um Asteroiden im Anflug möglichst frühzeitig zu entdecken. Derzeit sind gut 16'000 erdnahe Asteroiden identifiziert. Aktuell verzeichnet die Nasa knapp 1800 Asteroiden, die als «potenziell gefährlich» eingestuft werden, davon 156 mit mindestens einem Kilometer Durchmesser. (SDA)

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