Auf einen Blick
- Mann sucht Bitcoin-Festplatte im Müll, Wert über 500 Millionen Pfund
- Stadtrat Newport verweigert Zugang zur Deponie
- Howells verklagt Stadtrat auf 495 Millionen Pfund Schadensersatz
James Howell (39) aus Grossbritannien ist längst kein Unbekannter mehr. Über das Schicksal des Pechvogels wurde inzwischen schon viel berichtet. Ein kleiner Rückblick:
In den Anfangstagen der Kryptowährungen erwarb Howell Bitcoins. 8000 sollen es angeblich gewesen sein, die sich auf seiner Festplatte befanden. Bis zum Jahr 2013 verstaute er das Laufwerk in einer abgeschlossenen Schublade. Die Bitcoins steigerten ihren Wert bis dahin auf etwa vier Millionen Pfund – knapp 4,5 Millionen Franken.
Millionen auf der Mülldeponie
Blöd nur: Howells Partner wusste nichts von dem kleinen digitalen Vermögen und entsorgte die Festplatte. Howell kämpft seitdem darum, sie wiederzufinden. Auch deshalb, weil seit dem Sieg Donald Trumps bei der letzten US-Präsidentschaftswahl der Bitcoin-Kurs in die Höhe geschossen ist.
Das Vermögen Howells würde sich nun auf 569 Millionen Pfund belaufen – knapp 640 Millionen Franken – wenn die Kryptowährung noch in seinem Besitz wäre. Der 39-Jährige glaubt, dass sich die Festplatte nach wie vor auf einer Mülldeponie in seinem Heimatort Newport befindet.
Stadtrat verweigert die Suche
Trotz mehrfacher Bitten verweigert der Stadtrat von Newport Howell den Zugang zur Docksway-Deponie. Eine Ausgrabung sei laut Rat «nicht möglich» und hätte «enorme Umweltauswirkungen».
Howells bot dem Rat zunächst 25 Prozent des Münzwertes für lokale Projekte an, reduzierte das Angebot später auf 10 Prozent. Dieser lehnte jedoch ab. Nun klagt Howell auf Schadensersatz in Höhe von 495 Millionen Pfund.
«Meiner Meinung nach beschlagnahmen sie (der Stadtrat, Anm. der Red.) derzeit mein Eigentum ohne meine Zustimmung und erlauben mir nicht, danach zu suchen», erklärte Howells gegenüber BBC News.
Die berühmte Nadel im Heuhaufen
Nach dem jüngsten Bitcoin-Rekordwert von über 80'000 Dollar spekuliert Howells, dass seine Coins nächstes Jahr eine Milliarde Pfund wert sein könnten. Er hat den möglichen Standort der Festplatte auf 100'000 Tonnen Abfall eingegrenzt.
«In Newport gibt es ein Objekt im Wert von fast 750 Millionen Dollar, und der Stadtrat von Newport will nicht danach suchen», kritisiert Howells. Er sei weiterhin offen für Gespräche, um eine gerichtliche Auseinandersetzung zu vermeiden. Der Stadtrat von Newport weist Howells Forderung als «unbegründet» zurück und will sich «energisch» dagegen wehren.