Auf den Strassen der philippinischen Hauptstadt Manila können Drogendealer nicht auf einen fairen Prozess hoffen. Polizisten auf Motorrädern fahren derzeit durch die philippinische Stadt Manila und erschiessen Drogenkriminelle.
Die Beamten erhielten vom neuen Präsidenten Rodrigo Duterte (71) schon länger einen Freibrief. Dieser bekräftigte nun am Montag in einer Rede zur Nation nochmals seinen Kampf gegen den Drogenhandel.
Bilder zeugen von der brutalen Gewalt und der Vorgehensweise, mit denen der erst seit einem Monat im Amt sitzende Präsident gegen die illegalen Machenschaften vorgehen will. Manila habe sich in den vergangenen Tagen in ein Leichenmeer verwandelt, schreibt «Bild».
So trauert beispielsweise eine Frau um ihren erschossenen Mann, der in ihren Armen im Sterben liegt. Wenige Meter daneben schauen Passanten zu.
Kopf, Hände und Füsse werden mit Klebeband umwickelt
Doch die Polizei erschiesst die Opfer nicht einfach, sondern foltert sie regelrecht. Männer kauern auf dem Boden, in Seitengassen oder liegen am Strassenrand. Ihr Kopf wurde mit Klebeband umwickelt, um ihnen die Luft abzuschneiden. Auch Hände und Füsse wurden zusammengeklebt, damit sie sich selbst nicht befreien können. Die Polizei steht daneben. Ersticken ihre Opfer nicht, werden sie trotzdem erschossen.
Innerhalb eines Monats sollen bereits um die 500 Menschen Opfer aussergerichtlicher Tötungen geworden sein. Die Polizei spricht von 293 erschossenen.
Katholiken kritisieren Vorgehensweise
Wegen der willkürlichen Exekutionen von Drogenkriminellen rufen nun die Katholiken auf den Philippinen zu Protesten auf. Unter dem Titel «Du sollst nicht töten» startete diese Woche eine Protestaktion der Bischofskonferenz gegen Dutertes Drogenkrieg.
«Man kann Verbrechen nicht durch andere Verbrechen bekämpfen», so Manilas Weihbischoff Broderick Pabillo zum Start der landesweiten Kampagne. (lz)