Es war im Juli des vergangenen Jahres, als mehrere Beamte im New Yorker Stadtteil Staten Island auf den 43-jährigen Eric Garner losgehen, ihn brutal überwältigen und ihn im Würgegriff festhalten. Die Szene wird von Passanten mit dem Handy gefilmt.
Garner wurde verdächtigt, an der Strassenecke illegal mit Zigaretten zu handeln. Obwohl er sich den Polizisten nicht zur Wehr setzt, lassen diese nicht von ihm ab. «Ich kann nicht atmen», ruft er noch, als ihn die Beamten auf den Bürgersteig drücken.
Später wird Garner ins Spital eingeliefert. Ärzte können dort nur noch den Tod des sechsfachen Vaters feststellen.
Millionen-Entschädigung für Familie
Nach dem Fall, der in den USA die massiven Proteste gegen Polizeigewalt an Schwarzen wieder aufflammen liess, stellten Garners Angehörige ein Ultimatum: Bis zum ersten Jahrestag des Vorfalls an diesem Freitag sollte die Stadt New York eine Entschädigung von 75 Millionen US-Dollar zahlen, andernfalls würde man den Fall vor Gericht ziehen.
Nun gab Scott Stringer von den städtischen Behörden heute bekannt: «Nach einer juristischen Bewertung der Forderungen und der Fakten in diesem Fall hat mein Amt eine Vereinbarung mit der Familie von Eric Garner getroffen, die im besten Sinne aller Parteien ist.»
Konkret heisst das: Die Stadt zahlt den Hinterbliebenen eine Entschädigung in der Höhe von 5,9 Millionen Dollar. Ob der Fall auch für die an der Festnahme beteiligten Polizisten noch Disziplinarmassnahmen zur Folge haben wird, ist noch nicht klar. Der Beamte, der Garner gewürgt hatte, entging einer Anklage. (cat)