40 Personen festgenommen
Europol zerschlägt internationalen Drogenring

Der europäischen Polizeibehörde Europol hat einem international agierenden Drogen-Netzwerk das Handwerk gelegt. Der Kopf der Bande ist allerdings noch flüchtig.
Publiziert: 17.11.2017 um 15:01 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:00 Uhr
Die europäische Polizeibehörde Europol hat einen internationalen Drogenring ausgehoben. (Archiv)
Foto: KEYSTONE/AP/MIKE CORDER

Europäische Ermittler haben einen internationalen Ring von Drogenhändlern und Geldwäschern ausgehoben. Sie stellten zudem Kokain im Wert von mehr als 100 Millionen Euro sicher, wie Europol heute mitteilte. In Spanien, Marokko und Deutschland seien insgesamt 40 Menschen festgenommen worden. Bei Hausdurchsuchungen wurden 13 Millionen Euro Bargeld, vier Tonnen Kokain sowie Luxusautos und Boote beschlagnahmt.

Die Bande war nach dem Stand der Ermittlungen vor allem von Spaniern geleitet worden und hatte eine Zentrale in Venezuela. Deren Anführer sei noch flüchtig. Das Kokain war von Venezuela aus per Schiff nach Spanien transportiert und dann in Europa verkauft worden. Die Euro-Einnahmen waren dann wieder nach Venezuela geschmuggelt worden.

An der Operation unter Leitung der spanischen Polizei waren auch Ermittler und Zollbehörden aus den USA, Deutschland, Italien und Marokko beteiligt. Europol sowie die europäische Justizbehörde Eurojust hatten die Aktion unterstützt.

400 Kilo Koks in Boot gefunden

Bereits 2016 hatte die spanische Polizei eine Bande entdeckt, die Drogen mit Segelbooten aus der ostspanischen Küstenstadt Denia nach Grossbritannien schmuggelte. In einem Boot waren 400 Kilogramm Kokain in einem Versteck gefunden worden.

Im Zuge der Ermittlungen stiessen die Fahnder auch auf das Geldwäsche-Netzwerk und die Verbindung nach Venezuela. In der Nähe von Madrid etwa versteckte ein angeblicher Möbelhändler grosse Mengen Geld - vor allem 200 und 500 Euro-Scheine - in Holzmöbeln, die nach Venezuela verschifft wurden. In einer Ladung hatten die Fahnder acht Millionen Euro gefunden.

Autohändler festgenommen

In Frankfurt spielte offenbar ein Autohändler eine Schlüsselrolle bei der Geldwäsche. Er hatte nach Informationen der spanischen Polizei von Deutschland aus die Aktivitäten der Bande in der spanischen Nordafrika-Exklave Melilla geleitet.

Kurz vor seiner Flucht nach Venezuela sei er in Frankfurt festgenommen worden. Dank seiner Aussagen seien 15 Verdächtige in Spanien und Marokko festgenommen worden, wie die spanische Polizei mitteilte. (SDA)

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