Die Brüder Ned, Roger and Steven Landau aus New Jersey (USA) rechneten nicht damit, beim Sortieren des Nachlasses ihrer verstorbenen Mutter einen Millionen-Fund zu machen: Neben einem Tee-Set und Porzellan stiessen die Männer unter einem alten Ping-Pong-Tisch auf ein Gemälde, das ihnen bekannt vorkam. Es hing jahrelang an der Esszimmerwand ihrer Grosseltern. Doch dass es sich dabei um ein wertvolles Gemälde des niederländischen Künstlers Rembrandt van Rijn handelte, wussten sie nicht.
«Als Kind dachte ich: Warum haben wir ein solches Gemälde in unserem Esszimmer?», sagt Ned Landau in der US-Sendung «Strange Inheritance» (dt. «merkwürdiges Erbe»). Die Brüder beschlossen, das Bild zu einem Auktionshaus zu bringen. «Wir hatten einen Garagenverkauf, aber es gab einige Dinge, wie etwa Porzellan oder Silber, die gut aussahen. Wir wollten sie nicht einfach weggeben», so Ned zu «Fox Business».
Kunstsammler kaufte das Gemälde für vier Millionen Dollar
Die Entscheidung war goldrichtig: Auktionär John Nye verkauft den verschollenen Rembrandt an einen französischen Bieter – für 1,1 Millionen Dollar! Der Bieter verkaufte das Gemälde schliesslich an einen Kunstsammler weiter, der für das Bild vier Millionen Dollar zahlte. Die Landau-Brüder mussten sich mit den 1,1 Millionen Dollar zufrieden geben: Der Rest des Geldes «ging an die Leute, die schlau genug waren, das Bild zu finden», sagt «Strange Inheritance»-Moderator James Colby.
Tatsächlich handelte es sich beim Fund um das Gemälde «The Unconscious Patient (An Allegory of the Sense of Smell)» (dt. «Der unbewusste Patient (Eine Allegorie des Geruchssinns)»), eines von Rembrandts frühesten Werken. Es ist Teil einer verlorenen Reihe der fünf Sinne aus dem frühen 17. Jahrhundert. Genau wie die drei Landau-Brüder wusste auch ihr Grossvater nicht um den Wert des Gemäldes, als er es von einem ebenso ahnungslosen Händler in den Dreissigerjahren kaufte. (kad)