«Die Bedingungen, unter denen Menschen versuchen, das Mittelmeer zu überqueren, sind extrem gefährlich», sagt Richard Watts, Präsident der SOS Méditerranée Schweiz, am Montag anlässlich des Jubiläums. Fast 25'000 Menschen sind in weniger als zehn Jahren bei dem Versuch, über das Meer nach Europa zu gelangen, ums Leben gekommen. «Die Bemühungen, die Menschen zu retten, müssen unterstützt, ermutigt und verstärkt werden».
Wie die Uno erwartet die Organisation von den europäischen Staaten eine sicherere und geordnetere Migration für diejenigen, die vor Konflikten und Katastrophen fliehen. SOS Méditerranée könne «nur ein Teil der Lösung» sein, betonte auch die Generaldirektorin Caroline Abu Sa'Da.
Die NGO ist wie viele andere Akteure von den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine betroffen, insbesondere von den steigenden Treibstoffpreisen. «Unsere Organisation muss noch 1,5 Millionen Franken aufbringen, um die Arbeit fortzusetzen», sagte die Generaldirektorin am Montag. Da der Organisation die Mittel fehlen, startet sie eine nationale Mobilisierungskampagne.
In der ganzen Schweiz sind mehrere Treffen geplant. Laut der NGO erreicht das Seenotrettungsnetzwerk in der Schweiz damit rund 300'000 Personen. Sie selbst stützt sich auf fast 200 Freiwillige in neun Kantonen und hat in der Schweiz acht Angestellte.
Die internationale Organisation SOS Méditerranée hat insgesamt Hunderte von Rettungsaktionen durchgeführt. Seit September letzten Jahres beteiligen sich auch Mitglieder der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) an der medizinischen Versorgung und Unterstützung der geretteten Migranten. SOS Méditerranée beschäftigt mehr als 120 Rettungsschwimmer, die abwechselnd auf dem Schiff eingesetzt werden.
(SDA)