Mexikanische Ermittler haben bei Ausgrabungen im Haus eines mutmasslichen Frauen-Serienmörders im Grossraum von Mexiko-Stadt mehr als 3700 Knochenteile gefunden. Sie könnten von 17 Personen stammen, berichteten mexikanische Medien wie der Sender TV Azteca unter Berufung auf die Generalstaatsanwaltschaft des zentralen Bundesstaates Mexiko.
Demnach wurden in dem Haus in der Stadt Atizapan auch verschiedene Objekte wie Handys, Schmuck, Handtaschen und Schlüsselbunde gefunden, die den Personen gehört haben könnten. Mit sechs Angehörigen von Vermissten sei Kontakt aufgenommen worden. Die Zahl der Opfer könnte noch steigen, auch weil nach Abschluss der Grabungen in der Küche und eines Teils des Gartens nun die Arbeit in weiteren Wohnräumen und dem Keller beginne.
Mord an 34-Jähriger führt zum Verdächtigen
Vor rund einem Monat waren die Ermittler bei der Untersuchung des Mordes an einer 34-Jährigen im Haus des Andres N. genannten Mannes auf Hinweise auf weitere Verbrechen gestossen. Erste Erkenntnisse weisen darauf hin, dass der mutmassliche Serienmörder seit 1991 Frauen in seinem Haus tötete und anschliessend zerstückelte. Bei seiner Verhaftung soll der Tatverdächtige den Mord an 30 Frauen angegeben haben.
In Mexiko, das seit vielen Jahren unter der Gewalt des Drogenkriegs leidet, gibt es im Schnitt knapp 100 Morde am Tag – zum Vergleich: in der Schweiz im Jahr 2019 insgesamt 29. Im vergangenen Jahr zählte die Regierung des Landes 966 Femizide – also Morde an Frauen wegen ihres Geschlechts. (kes/SDA)