Auf dem Barmer Platz trafen sich heute Nachmittag Hooligans und Rechtsextreme, um das einjährige Bestehen der Gruppierung «Hooligans gegen Salafisten» (Hogesa) zu feiern.
Für die Kölner Polizei bedeutete dies: Alarmstufe Rot! Vor einem Jahr hatte eine Demonstration der rechtsextremen Gruppe in Strassenschlachten mit der Polizei geendet. Rund 50 Beamte wurden dabei verletzt.
3500 Beamte der Landespolizei und weitere starke Kräfte der Bundespolizei sollten Ausschreitungen bei der erneuten Hogesa-Demo verhindern.
Vor Beginn der Hooligan-Demo hatten sich Tausende Gegendemonstranten in der Nähe des Kundgebungsorts im Stadtteil Deutz versammelt. Dabei kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Rechten und Linken, wobei fünf Personen verletzt wurden.
Ein Sprecher der Demonstranten bezifferte die Teilnehmerzahl auf mehr als 10'000, die Polizei sprach von 4500.
Reizgas und Wasserwerfer gegen Linke
Laut Polizei waren am späten Vormittag einige Beamte von Linksextremen angegriffen worden. Die Polizei setzte bei dem Zwischenfall vor dem Bahnhof Messe/Deutz Schlagstöcke und Reizgas ein.
Weiter löste die Polizei eine Blockade von Gegnern der Hooligan-Versammlung in einem U-Bahn-Zugangstunnel zum Versammlungsort der Hooligans und Rechtsextremen auf.
Kurz nach dem Beginn der Kundgebung um 15.15 Uhr setzten Polizisten in der Nähe der Lanxess-Arena ausserdem Wasserwerfer gegen linke Demonstranten ein.
Laut dem «Kölner Stadt-Anzeiger» begründet die Polizei den Einsatz der Wasserwerfer mit Angriffen auf die Beamten. Ein Block linker Demonstranten soll demnach Steine und Böller geworfen haben.
Weil sie eine Neuauflage der Krawalle vom letzten Jahr fürchtete, hatte die Kölner Polizei die Hogesa-Kundgebung zunächst verboten. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster entschied dann aber, die Demonstration der Rechtsradikalen mit Einschränkungen zu erlauben. (gr)