Das Prinzip ist einfach: Eigenes Dorf aufbauen, Truppen zusammenstellen, andere Dörfer angreifen und erobern. Das Strategie-Spiel «Clash of Clans» ist ein weltweiter Erfolg mit Millionen Teilnehmern. Einer von ihnen: Heinz-Christian Strache (50).
Der Ex-Vizekanzler von Österreich ist aber kein Gelegenheitszocker. Er soll «süchtig» nach dem Handy-Game sein. Unter seinem Pseudonym «Heinrich» soll er pro Monat umgerechnet zwischen 2000 und 3000 Euro ausgegeben haben. Und zwar auf Kosten der FPÖ, seiner ehemaligen Partei. Das geht aus einem Vermerk des österreichischen Bundeskriminalamtes hervor, wie die «Kleine Zeitung» berichtet.
Ein dummes Versehen
Um bei «Clash of Clans» schneller Fortschritte zu machen, gibt es die Möglichkeit von In-Game-Käufen – und die können sich schnell summieren. Wie viel Strache genau verzockte, ist nicht bekannt.
Der 50-Jährige erklärte, dass es sich um ein Versehen handelte. Er habe nicht bemerkt, dass er die «Clash of Clans»-Einkäufe mit der Kreditkarte der FPÖ getätigt hätte. Das Geld habe er bereits zurückgezahlt und jetzt seine eigene Kreditkarte im Spiel angegeben, beteuert Strache. Die Sache nimmt er mit Humor. «Ich bin natürlich auch an der Klimaerwärmung schuld», kommentiert er die Berichterstattung, wie «Ö24» berichtet.
Behörden wussten davon, ermittelten aber nicht
Der Eintrag des Bundeskriminalamtes stammt bereits vom 27. März 2015. Ermittelt wurde allerdings nicht gegen den Politiker. Der Hinweis über die «Clash of Clans»-Sucht und die geplünderte Parteikasse soll von einem ehemaligen Vertrauten Straches stammen. Dieser soll auch beim Ibiza-Video mitgewirkt haben.
Die heimlich gemachten Aufnahmen im Sommer 2017 zeigten Strache im Gespräch mit einer angeblichen Nicht eines russischen Oligarchen. Der damalige FPÖ-Chef versprach gegen eine grosszügige Parteispende staatliche Aufträge. Das Skandal-Video löste eine Regierungskrise in Österreich aus. Strache und Kanzler Sebastian Kurz traten zurück. Es kam zu Neuwahlen. (jmh)