28 erlaubte Frisuren, Cannabis und Einhörner
Das irre Regime des dicken Kim

Kein Land ist so abgeschottet wie Nordkorea, wo Kim Jong Un mit eiserner Hand regiert. Wir liefern 11 Fakten zur mausarmen Nation.
Publiziert: 01.01.2015 um 23:10 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:13 Uhr
Kontrolle ist alles: Nordkoreanische Grenz-Soldaten fotografieren ihre südkoreanischen Nachbarn.
Foto: AP

Wer den nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un beleidigt, zieht sich den geballten Zorn des kommunistischen Landes zu - soeben geschehen im Zuge der sogenannten Sony-Affäre. Weil die Regime-kritische Satire «The Interview» in den USA trotz Protesten aus Nordkorea gezeigt wird, schlagen dortige Regierungskreise jetzt zurück und beleidigen Barack Obama aus Übelste.

Der US-Präsident benehme sich «wie ein Affe im Urwald» liessen staatliche Medien verlauten. Schon in früheren Statements wurde Obama rassistisch als «Schwarzer Affe» bezeichnet. Der Rest der Welt reibt sich ob solcher Dreistigkeit ungläubig die Augen.

Nordkorea schafft es fast täglich mit sonderbaren Schlagzeilen in die Weltpresse. Kein Fettnapf wird ausgelassen, keine diplomatische Klippe wird umschifft. Nordkorea tickt anders, kann nicht nach westliche Masstäben gemessen werden. Das belegen auch folgende Fakten:

  • Das Land mit «nur» 25 Millionen Einwohnern hat mit 1,2 Millionen Soldaten die viertgrösste Armee der Welt. Gleich hinter den Giganten USA, Russland und China.
  • Das durchschnittliche Jahreseinkommen eines Nordkoreaners liegt bei knapp 1000 Franken im Jahr.
  • Nordkorea besitzt viele soziale Klassen, wovon die meisten in grosser Armut leben und als Gefahr für das Regime angesehen werden. Wer sich der Regierung gegenüber nicht loyal zeigt, ist chancenlos.
  • Das Klima ist von grossen Gegensätzen geprägt. Während es im Winter im Norden des Landes bis zu -30°C kalt werden kann, sind im Sommer Temperaturen gegen 30°C nicht selten.
  • Cannabis wird in Nordkorea nicht als Droge eingestuft. Man nennt es dort «ip tambae», zu deutsch «Mundtabak», und es wird öffentlich geraucht.
  • Nordkoreanische Archäologen wollen in einer Höhle ein Einhornnest entdeckt haben. Die Wissenschaftler behaupten ernsthaft, die Tiere hätten dort bis etwa 200 Jahre vor Christus gelebt.
  • Rotlicht ist nicht: In Nordkorea gibt es keine Lichtsignale, der Verkehr wird von Polizisten geregelt.
  • Kim Jong Uns Vater und Vorgänger Kim Jong Il soll über eine Million Franken pro Jahr für Cognac ausgegeben haben.
  • Offiziell gibt es in Nordkorea keinen Analphabeten – davon können westliche Länder nur träumen.
  • Genau 28 Frisuren sind in Nordkorea unter Kim Jong Un erlaubt. Moderne Schnitte und gefärbte Haare sind nicht gestattet. Der Diktator trägt selber eine ziemlich eigenwillige Frisur.
  • Beim Thema Menschenrechts-Verletzungen wird es tragisch: Laut Amnesty International sind in Nordkorea «Millionen Menschen einer drastischen Form der Unterdrückung und starken Verstössen gegen fast alle ihre Menschenrechte ausgesetzt.»

Nordkorea ist eine eigene Welt. So lange Kim Jong Un an der Macht bleibt, wird sich daran wohl nichts ändern. (mrt)

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