Dies geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Sigma-Bericht des Rückversicherers Swiss Re hervor. Mit 125 Milliarden Dollar waren rund die Hälfte der von Naturkatastrophen verursachten Schäden durch Versicherungen gedeckt. Damit bestätige sich der Trend, dass die versicherten Schäden jährlich im Schnitt um 5 bis 7 Prozent steigen, erkläre die Swiss Re in einem Communiqué.
In Industrieländern lag die Inflation 2022 im Schnitt bei 7 Prozent, in Schwellenländern bei 9 Prozent. Gestiegene Preise haben Gebäude, Fahrzeuge und andere versicherbare Vermögenswerte verteuert und dadurch auch die durch Naturkatastrophen verursachte Versicherungsschäden in die Höhe getrieben, so Swiss Re.
Als weiteren Faktor, der die Schäden in die Höhe treibt, sieht der Rückversicherer die zunehmende Konzentration von Sachwerten in durch Naturkatastrophen gefährdeten Gebieten. «Für unsere Branche gilt es daher, aktuelle Gefahrenzonen noch sorgfältiger in den Risikobeurteilungen abzubilden und gleichzeitig der Gesellschaft zu helfen, besser gegen Naturgefahren gerüstet zu sein», liess sich Martin Bertogg von Swiss Re in einer Mitteilung zitieren.
Vergangenes Jahr war der Hurrikan Ian das weitaus teuerste Ereignis. Er traf im September Florida und verursachte Versicherungsschäden von 50 bis 65 Milliarden Dollar.
Eine Sturmserie in Nordwesteuropa verursachte Anfang letztes Jahr versicherte Schäden von über 4 Milliarden Dollar. Frankreich verzeichnete mit 5 Milliarden Dollar die höchsten Hagelschäden, die je in einem Jahr registriert wurden.
Weltweit überdurchschnittlich hoch waren gemäss dem Rückversicherer die Schäden durch Überschwemmungen. Im Osten Australiens verursachten im Frühjahr 2022 Überschwemmungen Versicherungsschäden von 4,3 Milliarden Dollar, das bisher teuerste Naturkatastrophenereignis in Australien überhaupt.
Gleichzeitig litten in Brasilien die Ernteerträge, insbesondere bei Soja und Mais, unter schweren Dürren und Rekordhitzewellen. Hier sind laut Swiss Re versicherte Schäden von einer Milliarde Dollar entstanden. (SDA)