Es war ein blutiges Wochenende: Alleine am Samstag wurden in New York 24 Menschen erschossen. Bürgermeister Bill de Blasio ist schockiert und spricht von einem beunruhigenden Trend. «Wir werden nicht zulassen, dass die Waffengewalt in dieser Stadt weiter zunimmt», sagte er an einer Pressekonferenz. Und: «Wir kehren nicht in die schlechten alten Zeiten zurück, als es in dieser Stadt so viel Gewalt gab», sagte er.
Doch viele Polizisten glauben, dass es jetzt noch schlimmer wird. Wie die «New York Post» schreibt, warnten sie davor, dass die neue Welle der Gewalt zur Normalität werden könnte. Denn laut dem New York City Police Department (NYPD) gab es diesen Juni so viele Schiessereien wie seit fast einem Vierteljahrhundert nicht mehr – in den ersten drei Juni-Wochen waren es rund 125 Vorfälle.
53 Schiessereien in wenigen Tagen
Alleine von Montag bis Sonntag gab es in der Stadt 53 Vorfälle, bei denen geschossen wurde. Der New Yorker Polizeikommissar Dermot Shea sprach gegenüber dem Fernsehsender «NY1» von einer Herkulesaufgabe – es sei jetzt Zeit, das Problem zu bekämpfen.
«Wir sind schon eine Weile auf diesem Weg und die Schiessereien sind nur das neueste Symptom», sagte Shea.
Eine mögliche Ursache: Erst letzte Woche gab Shea bekannt, dass eine Anti-Verbrechens-Einheit in zivil wegen zahlreicher Beschwerden gegen ihre Mitglieder aufgelöst werden musste. Die Einheit war damit beauftragt, illegale Waffen zu finden und zu beschlagnahmen. (bra)