Dieser 230-Kilo-Bär bricht in Häuser ein
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Polizei will ihn einschläfern:Dieser 230-Kilo-Bär bricht in Häuser ein

230-Kilo-Bär ist schon in 28 Häuser eingebrochen
«Hank the Tank» treibt in Kalifornien sein Unwesen

Anwohner in South Lake Tahoe bekommen regelmässig ungebetenen Besuch: Ein 230 Kilo schwerer Schwarzbär sucht in ihren Häusern nach Nahrung. Obwohl er die Bevölkerung gefährdet, will diese nicht, dass er eingeschläfert wird.
Publiziert: 21.02.2022 um 14:53 Uhr
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Seine Fress-Touren gingen sogar über den Winter weiter. Normalerweise halten Bären dann Winterschlaf. (Symbolbild)
Foto: Bear League

Vorsicht vor dem Bären! In South Lake Tahoe im US-Bundesstaat Kalifornien sorgt seit letzten Sommer ein Schwarzbär für Aufregung. «Hank the Tank» wird der Koloss genannt. Wie die «New York Times» berichtet, ist er seither in mehr als zwei Dutzend Häuser eingebrochen, um nach Nahrung zu suchen. Dabei hinterlässt er eine Spur der Verwüstung.

«Bislang ist es niemandem gelungen, Hank abzuschrecken», sagt Peter Tira, Sprecher des California Department of Fish and Wildlife, der «New York Times». Dabei haben Beamte des Departements und die örtliche Polizei bereits einiges versucht. Aber auch Farbkugeln, Bohnensäcke, Sirenen und Taser haben versagt. Gemäss Tira fühle sich Hank the Tank zu sehr von den Menschen und ihrer Nahrung angezogen, um sich lange fernzuhalten.

Er bringt satte 230 Kilo auf die Waage

Und genau das ist das Problem. Denn Hank ist kein süsser kleiner Baby-Bär, sondern ein etwa 230 Kilo schweres Tier. Ein durchschnittlicher Schwarzbär im Westen der USA wiegt zwischen 50 und 65 Kilogramm. Die menschliche Nahrung haben Hank ein paar zusätzliche Pfunde beschert. «Er ist nicht fett geworden, indem er Beeren und Larven gefressen hat», sagt Ann Bryant von der Bärenliga Kalifornien. Jetzt helfe ihm seine Stärke, durch Garagen, Fenster und Türen einzubrechen.

Seine Fress-Touren fingen im Juli 2021 an. Zu der Zeit beginnen Bären normalerweise mit der Hyperphagie. In dieser Periode stopfen sie sich voll, bevor sie dann den Winterschlaf halten. Das erstaunliche ist aber: Hanks Einbrüche liessen im Winter nicht nach. «Manchmal halten Bären keinen Winterschlaf, wenn sie das ganze Jahr über Zugang zu Nahrung haben», so Tira.

Bewohner wollen, dass er respektvoll behandelt wird

Die Behörden geben nicht auf und wollen den Bären in eine Falle locken – und ihn danach möglicherweise einschläfern. «Das ist ein Bär, der jede Angst vor Menschen verloren hat. Es ist eine potenziell gefährliche Situation», so Tira.

Und genau das ist der Streitpunkt zwischen den kalifornischen Wildtierbehörden und den Bewohnern in South Lake Tahoe. Denn obwohl diese nicht wollen, dass Hank ihre Häuser verwüstet, sind sie dennoch dafür, dass der Bär mit Respekt behandelt und nicht eingeschläfert wird. Ann Bryant von der Bärenliga sagt: «Die Anwohner betonten schnell, dass Hank sanft und lieb ist. Wenn er in ein Haus einbricht, interessiert er sich viel mehr für das Essen als für die Menschen. Er sitzt einfach da und frisst.» (ced)

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