Am Mittwoch herrschte in der sizilianischen Hauptstadt Palermo das pure Chaos: Riesige Wassermassen fluteten die Strassen und sorgten für Zerstörung und Chaos. Ganze Autos wurden mitgerissen.
In den Fluten aus Schlamm und Trümmerteilen trieb auch eine Frau mit ihrem zweijährigen Buben – sie klammerten sich an einem Holzbrett fest. Kämpften um ihr Leben.
Der 23-jährige Sufien Saghir zögerte nicht lange und sprang in die Schlamm-Flut, um die beiden zu retten. «Ich hörte Schreie, die Situation war apokalyptisch», sagt Saghir gegenüber dem Nachrichtenportal «Palermo Today». Ein Video zeigt die dramatische Rettungsaktion.
«Ich kann nicht schwimmen!»
Kurz vor der Aktion befand sich der Marokkaner Saghir gerade mit Freunden in einem Auto. Sie standen auf einer Brücke auf der Strasse Viale Lazio – direkt oberhalb der Schlamm-Flut.
Plötzlich bemerkte er die verzweifelten Hilferufe der Frau, die mit ihrem Auto unter der Brücke stecken geblieben war. «Ich kann nicht schwimmen, ich kann nicht schwimmen, rette mich!», soll sie geschrien haben.
«Ich riskierte zu sterben»
Erst einen Monat vorher war Saghir Opfer einer Messerattacke geworden, seine Verletzungen waren noch nicht vollständig verheilt. Dennoch hielt ihn das nicht davon ab, die Frau und ihren Buben zu retten.
Er befürchtete, dass jedes Zögern, das Ende der beiden bedeuten könnte. «Ich riskierte zu sterben», sagte er. Nun wird Saghir in Palermo als Held gefeiert. (bra)