22 Tote in Simbabwe
Ranger führen Krieg gegen Wilderer

«Die Wilderei scheint zuzunehmen, und das ist beunruhigend», sagt eine Polizeisprecherin aus Simbabwe. Die Ranger scheinen deshalb auf Selbstjustiz zu setzen und eröffnen ihrerseits die Jagd auf Wilderer.
Publiziert: 09.10.2015 um 02:48 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 06:17 Uhr
Mitarbeiter des Hwange-Nationalparks vor den Überresten eines Elefanten.
Foto: Archivbild AP

Im Kampf gegen die Wilderei in den Nationalparks haben Simbabwes Ranger in diesem Jahr nach Regierungsangaben mindestens 22 Wilderer bei Gefechten getötet und 900 festgenommen. Unter den Festgenommenen befinden sich auch fünf Ranger des Hwange-Nationalparks.

Die Zahlen gab gemäss einem Bericht der Zeitung «The Herald» die Umweltministerin Oppah Muchinguri-Kashiri bekannt.

Unklar blieb, ob die Festnahme der fünf Hwange-Ranger im Zusammenhang mit elf vergifteten Elefanten stand. Am 26. September waren in Hwange zunächst die Kadaver von sechs Tieren gefunden worden, denen die Stosszähne entfernt worden waren. Weniger als eine Woche später wurden fünf weitere tote Elefanten gefunden, die ihre Zähne allerdings noch hatten. Die Behörden gehen davon aus, dass die Wilderer gestört wurden.

Auch Cecil, der berühmteste Löwe Afrikas, lebte im Hwange-Nationalpark. Der schwerreiche Zahnarzt Walter Palmer aus dem US-Bundesstaat Minnesota soll ihn mit einem Trick aus dem Schutzgebiet gelockt und ihn dann erschossen haben. Für die Jagd zahlte er umgerechnet rund 50'000 Franken.

Erst gestern mussten sich drei Mitarbeiter des Nariba-Nationalparks wegen Elfenbeinschmuggels vor einem nationalen Gericht verantworten. Auch in diesem Park wurden drei vergiftete Elefanten gefunden. «Die Wilderei scheint zuzunehmen, und das ist beunruhigend», erklärte Polizeisprecherin Charity Charamba der Nachrichtenagentur dpa. (lex/SDA)

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