21 Tote bei Blutbad in Tunesien
«Wir befinden uns im Krieg»

21 Tote, davon 17 Touristen: Das ist die traurige Bilanz einer Schiesserei samt Geiselnahme in einem Museum in Tunis.
Publiziert: 18.03.2015 um 13:49 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:14 Uhr

Bei einem Terroranschlag auf das Nationalmuseum in Tunis sind gestern mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen. Täter in Militäruniformen hätten mit Kalaschnikows 19 Menschen getötet, darunter 17 Touristen.

Die tunesische Führung hat einen «gnadenlosen» Kampf gegen den Terror angekündigt. Präsident Béji Caïd Essebsi sagte gestern, das Land werde «bis zum letzten Atemzug» gegen seine Gegner kämpfen. «Ich möchte, dass das tunesische Volk versteht, dass wir uns in einem Krieg gegen den Terrorismus befinden.»

Unter den Opfern seien fünf Japaner, vier Italiener, zwei Kolumbianer, ein Franzose, ein Pole, ein Australier sowie ein Spanier. Über die Nationalität der beiden verbleibenden ausländischen Opfer machte Essid keine Angaben.

Laut einem Sprecher des Innenministeriums wurden 42 Menschen verletzt, Dutzende von ihnen Touristen.

EDA: keine Schweizer Opfer

Wie das Eidg. Departement für äussere Angelegenheiten (EDA) heute Nachmittag mitteilte, befinden sich nach neustem Kenntnisstand keine Schweizer unter den Opfern.

Mindestens zwei mit Kalaschnikows bewaffnete Angreifer waren nach Angaben des Innenministeriums am helllichten Tag in das Museum eingedrungen und hatten das Feuer eröffnet. Zu dem Zeitpunkt befanden sich demnach rund hundert Touristen in dem Gebäude.

Sonderkommando beendete den Angriff

Ein Grossteil von ihnen wurde in Sicherheit gebracht, bevor ein Polizei-Sonderkommando den Angriff beendete. Dabei wurden laut Staatsfernsehen zwei Terroristen und ein Polizist getötet.

Die Angreifer hätten den Tourismus und die Wirtschaft des Landes treffen wollen, sagte Essid. Die Terrorattacke sei ein Ergebnis der Erfolge, die die Sicherheitskräfte gegen den Terrorismus im Land erzielt hätten.

Zum Anschlag auf das Museum bekannte sich zunächst niemand, doch trägt er die Handschrift militanter Islamisten. Das Innenministerium sprach von einem «Terrorangriff».

EU-Aussenbeauftragte macht IS verantwortlich

Die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini machte die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) für die Tat verantwortlich. IS hat weite Teile Syriens und des Iraks unter seine Kontrolle gebracht und dort ein Kalifat ausgerufen.

Nach Erkenntnissen der tunesischen Behörden haben sich 3000 Bürger des nordafrikanischen Staates der Gruppe angeschlossen. Es gab bereits Befürchtungen, dass einige zurückkehren und Anschläge verüben können. Nach dem Anschlag auf das Museum fahnden die tunesischen Behörden nach zwei bis drei möglichen Komplizen der beiden getöteten Attentäter. (SDA/noo)

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