200 Personen festgenommen
Anti-NPD-Demo in Deutschland artet aus

Die Protestierenden gingen auf Polizisten los, warfen Steine und durchbrachen Absperrungen: Eine Demo anlässlich des Parteitags der rechtsextremen NPD schlug heute in Gewalt um.
Publiziert: 21.11.2015 um 22:09 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:04 Uhr
Teilnehmer des Parteitags waren von der Polizei zum Saal eskortiert worden.
Foto: Keystone

Bei Protesten gegen den Bundesparteitag der rechtsextremen deutschen NPD ist es heute in Weinheim in Baden-Württemberg zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. Die Polizei nahm rund 200 Demonstranten, die sie dem gewaltbereiten linken Spektrum zurechnet, in Gewahrsam.

Teilweise vermummte Randalierer hätten Absperrungen durchbrochen, Einsatzkräfte geschlagen und mit Pfefferspray sowie Steinen attackiert, sagte eine Polizeisprecherin. Die Polizisten setzten Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Es gab mehrere Verletzte, darunter mindestens einen Schwerverletzten.

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Eine spätere Kundgebung mit rund 1500 Menschen blieb dagegen weitgehend friedlich. Die Stadt feierte zudem - entfernt von den gewaltsamen Auseinandersetzungen - als Gegenpol zur NPD-Veranstaltung ein buntes Kulturfest.

Polizei mit Grossaufgebot im Einsatz

Die NPD veranstaltete in Weinheim zum dritten Mal in Folge ihren bis Sonntag dauernden Parteitag. Die Polizei war in der 44'000-Einwohner-Stadt mit einem Grossaufgebot im Einsatz. Sie schätzte die Zahl gewaltbereiter Protestierer auf 300 bis 400.

Demonstranten trugen Transparente mit dem Spruch «NPD blockieren», andere forderten «Refugees welcome» (Flüchtlinge willkommen). Etliche Strassen waren abgeriegelt. Auch ein Wasserwerfer wurde in Bereitschaft gehalten, wie die Polizei berichtete.

Die NPD, die in der Stadthalle zusammenkam, stellte sich gegen die Asylpolitik der Bundesregierung. Zugleich distanzierte sich der NPD-Vorsitzende Frank Franz von der rechtskonservativen Partei Alternative für Deutschland (AfD): «So wie sich die AfD zurzeit gibt, sind wir weit voneinander entfernt.»

Gegen die NPD läuft derzeit ein zweites Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. (SDA)

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