Dieser Geburtstag hätte für Vater Michael Quitasol ein ganz besonderer werden sollen. Gemeinsam mit seiner Frau Fernisa Sison und seinen drei Töchtern Angela, Evan und Nicole feierte der Mann aus der kalifornischen Stadt Stockton auf dem Tauchschiff Conception. Doch der Ausflug sollte für die fünfköpfige Familie der Letzte werden.
Sie gehören zu den 34 Personen, die am Montag in den frühen Morgenstunden in den Flammen des brennenden Schiffes vor der Insel Santa Cruz eingeschlossen wurden (BLICK berichtete).
Crew rettet sich mit Sprung ins Wasser
Als das Boot gegen 3.30 Uhr in Brand geriet, befanden sich fünf Crew-Mitglieder im oberen Stock in der Hauptkabine. Sie konnten ins Wasser springen und sich retten. Alle anderen schliefen im unteren Bereich des Schiffes und hatten kaum eine Chance, dem Tod zu entkommen.
Aus dem Wrack des gesunkenen Schiffs konnten mittlerweile 33 Leichen geborgen werden. Ihre Identifikation durch DNA-Tests dauert noch an. Ein weiterer Passagier gilt offiziell weiterhin als vermisst.
17-Jährige feierte auch Geburtstag
Um wen es sich bei der weiterhin vermissten Person handelt, ist unklar. Fernisa Sisons Sohn, Dominic Selga, glaubt nicht mehr an ein Wunder. «Du weisst tief in dir, dass es die Wahrheit ist, dass sie verstorben sind, dass sie in diesem Boot waren und nicht mehr lebend gefunden werden», sagt er gegenüber «CBS».
«Das Tauchen war etwas, das sie teilten. Das war diese eine Sache, die sie gemeinsam glücklich machte», sagt er. Der Sohn sucht nach wie vor nach Antworten auf viele Fragen. «Was ist passiert? Warum ist es passiert? Waren sie wach?», fragt sich Selga.
Auch ein 17-jähriges Mädchen hatte auf dem Tauchschiff ihren Geburtstag gefeiert. Der Teenager war laut der Crew mit seinen Eltern auf dem Ausflug.
Kristy Finstad leitete den Trip
Unter den Opfern des Brandes befindet sich auch Kristy Finstad. Die 41-jährige Meeresbiologin leitete den dreitägigen Tauchtrip, schreibt ihr Bruder Brett Harmeling (31) auf Facebook. Finstads Unternehmen mietete demnach die Conception für den Ausflug.
«Danke euch allen für eure bedingungslose Liebe und die Unterstützung in dieser unglaublich tragischen Zeit», schreibt Harmeling im Post. Obwohl eine offizielle Bestätigung von den Behörden noch aussteht, glaubt der Bruder, dass seine Schwester nicht mehr lebt. «Es ist wahrscheinlich, dass sie jetzt beim gütigen Herrn ist.»
«Sie liebte das Boot»
Ebenfalls auf dem Schiff befanden sich Mike Kohls, Neal Baltz und Patricia Beitzinger. Kohls arbeitete als Küchenchef auf der Conception, sagt sein Bruder. Der leidenschaftliche Surfer und Vater einer Tochter hätte auch am Montag um vier Uhr morgens das Frühstück vorbereiten sollen.
Neal Baltz und seine Freundin Patricia kamen extra aus Arizona angereist, um zu tauchen, sagte Neals Vater John Baltz zu CNN.
Ebenso vermisst wird Allie Kurtz. Die 25-Jährige hatte den Angaben ihrer Mutter zufolge immer eine besondere Leidenschaft für den Ozean und das Tauchen. «Sie liebte es hier und sie liebte das Boot», sagt Cherie McDonough, die sofort aus Cincinnati nach Kalifornien flog.
Zwei weitere mutmassliche Todesopfer sind Vater Scott Chan und seine Tochter Kendra. Er arbeitete als Physiklehrer. «Er war bei den Schülern und Kollegen sehr beliebt. Sein Verlust ist eine gewaltige Tragödie für unsere Schule», sagt Brian Killgore, Sprecher der Schule, an der Chan unterrichtete.
Sauerstoffflaschen Schuld an Brand?
Warum das 23 Meter lange Boot in Brand geriet, ist noch unklar. Laut einer Augenzeugin könnten Sauerstoffflaschen auf dem Boot explodiert sein. Sie hatte mehrere Explosionen gehört, sagt Shirley Hansen.
Das Schiff hatte den Heimathafen in Santa Barbara am Samstag verlassen und brach zu einem dreitägigen Tauchtrip auf. Am Montag hätte es zurückkehren sollen. (man)