20 Fakten zum G-20-Gipfel
Merkel und das Rüpel-Trio

Trump, Krawall, Polizeiskandal: Alle reden vom G-20-Gipfel in Hamburg (D). BLICK listet auf, was man über die Super-Konferenz wissen muss.
Publiziert: 07.07.2017 um 20:37 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 05:47 Uhr
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Blockade gegen den G-20-Gipfel: Die Polizei führt auf dem Rathausmarkt Demonstranten ab.
Foto: Dukas
Guido Felder

Wann findet der G-20-Gipfel statt?

Der G-20-Gipfel findet kommenden Freitag und Samstag ( 7.-8. Juli) auf dem Gelände der Hamburger Messe statt. Deutschland ist Gastgeber, weil das Land am 1. Dezember 2016 die G-20-Präsidentschaft von China übernommen hat.

Das bedeutet G-20

Die «Gruppe der 20» ist ein informelles Forum der führenden Industrie- und Schwellenländer. Sie vertritt knapp zwei Drittel der Weltbevölkerung, gut vier Fünftel der Weltwirtschaftsleistung und drei Viertel des Welthandels.

Gipfelziel: Frauen stärken

Neben Finanz- und Wirtschaftsfragen befasst sich die Gruppe auch immer stärker mit globalen Fragen wie Klimaschutz, Energieversorgung, Beschäftigung und Ernährungssicherung. In Hamburg geht es auch um die Stärkung der Frauen: Gipfelziel ist die Gründung eines Fonds, der Frauen eigene unternehmerische Tätigkeiten ermöglicht.

Merkels schwierige Aufgabe

An der Konferenz werden heftige Turbulenzen und Auseinandersetzungen befürchtet. Es werden umstrittene Politiker wie US-Präsident Donald Trump (71), der russische Präsident Wladimir Putin (64) und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (63) aufeinander treffen. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (62) wird die Konferenz leiten – keine leichte Aufgabe, diese Egomanen im Zaum zu halten!

Trump abgeblitzt

Donald Trump hatte das Nachsehen: Er wollte mit einem Teil seiner 800 Begleiter im Luxushotel Vier Jahreszeiten residieren. Doch die Saudis waren schneller und schnappten ihm die Zimmer weg. Trump wohnt nun im Gästehaus am Feenteich. An diesem lauschigen Ort hatten auch schon Prinz Charles (68) und Prinzessin Diana (†36) sowie der ehemalige sowjetische Staatschef Leonid Breschnew (†75) und PLO-Chef Jassir Arafat (†75) übernachtet.

Chaoten stören Vorbereitungen

Schon Tage vor Beginn der Konferenz wird in Hamburg gegen das Treffen demonstriert. Im Zentrum steht das «Antikapitalistische Protestcamp». Es wurde zwar bewilligt, Übernachtungen wurden hingegen nicht erlaubt. Die Proteste eskalierten. Bei einer Hausdurchsuchung fand die Polizei ein ganzes Waffenarsenal.

In der Nähe des Feindes

Das G-20-Treffen findet auf Wunsch von Angela Merkel in den Hamburger Messehallen statt. Das ist nur gerade einige Steinwürfe entfernt vom Gebäude Rote Flora, das von Linksextremisten besetzt wird. Der Erste Oberbürgermeister, Olaf Scholz (59, SPD): «Es wäre nicht gut, wenn solche Gipfel nur noch weitab der Öffentlichkeit in evakuierten Gebieten stattfinden könnten.»

Polizei hofft auf Regen

Die Polizei rechnet mit 100’000 Demonstranten aus der ganzen Welt. 8000 sollen gewaltbereit sein! 20’000 Polizisten – auch aus Dänemark, Österreich und den Niederlanden – sind im Einsatz. Die Linksextremen drohen: Wenn die Polizei gegen sie vorgeht, werden sie sich «natürlich auch zur Wehr setzen mit Mitteln, die wir uns selbst suchen». Die Polizei hofft auf Regen, der hält Demonstranten fern.

Beethoven für Präsidenten

Für Merkel ist G-20 so wichtig, dass sie sich um viele Details persönlich kümmert. Es war ihr Wunsch, dass in der neuen Elbphilharmonie vor allen Staatsoberhäuptern Beethovens 9. Sinfonie («Freude schöner Götterfunken») gespielt wird. Die inoffizielle EU-Hymne wird vom Philharmonischen Staatsorchester Hamburg unter der Leitung von Kent Nagano (65) aufgeführt.

Sex-Polizisten heimgeschickt

Wegen skandalösen Benehmens sind über 220 Berliner Polizisten heimgeschickt worden. In ihrer Containerunterkunft, in der auch ein Trinkgelage stattfand, hatte ein Beamter mit einer Beamtin öffentlich Sex, mehrere Polizisten urinierten in einer Reihe stehend.

Schweizer Demonstranten im Sonderzug

Die Demonstranten in Hamburg bekommen Unterstützung aus der Schweiz. Die von der öffentlichen Hand subventionierte Berner Reitschule schliesst am Wochenende ihre Tore, um sich an der Grosskundgebung zu beteiligen. Die Demonstranten fahren am Mittwoch per Sonderzug von Basel nach Hamburg.

Bundesrat Maurer isst mit

Zum ersten Mal in der Geschichte des Gipfels ist ein Schweizer Magistrat dabei. Bundesrat Ueli Maurer (66) und Staatssekretär Jörg Gasser (47) sind zum Abendessen mit den Finanzministern der grössten Wirtschaftsnationen eingeladen. Dass die Schweiz auf die Gästeliste kam, ist wohl auf die guten Beziehungen zwischen der Schweiz und dem Gastgeberland Deutschland zurückzuführen. Zwar nahmen auch in früheren Jahren Schweizer Politiker am G-20-Prozess teil, jedoch immer nur an Sitzungen im Vorfeld des Gipfels.

Offenes Mikrofon

In verschiedenen Dialogforen erhalten internationale Vertreter der Zivilgesellschaft der Bereiche Wirtschaft (Business20), Nichtregierungsorganisationen (Civil20), Gewerkschaften (Labour20), Wissenschaft (Science20), Think Tanks (Think20), Frauen (Women20) und Jugend (Youth20) Gelegenheit, ihre Positionen darzustellen.

So ist die G-20 entstanden

Das Treffen der G-7-Finanzminister und Notenbankchefs wurde 1999 erstmals auf das Format der G-20 erweitert. Anlass dafür waren die Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten während der Asienkrise. Angesichts der Finanzkrise 2008 wurden die Treffen der G-20 dann auf Ebene der Staats- und Regierungschefs gehoben.

Merkel hofft auf grossen Erfolg

Es ist völlig ungewiss, wie sich der Gipfel entwickeln wird. Trump könnte die Einführung einer Importsteuer für die US-Wirtschaft ankünden. Er könnte sich aber ebenso zum freien Welthandel bekennen – was Merkel als grossen Erfolg verbuchen könnte.

Diese Länder sind dabei

EU,  Argentinien, Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, Türkei, USA. Zudem werden Organisationen wie die Uno eingeladen.

Weitere Anlässe

Das ganze Jahr über gab es mehrere G-20-Treffen in Deutschland. So gab es Zusammenkünfte von Agrarministern, Aussenministern, Finanzministern, Digitalministern, Arbeitsministern und Gesundheitsministern. Ausserdem wurden in etwa einem Dutzend Arbeitsgruppen Details diskutiert und Projekte angestossen. 

Sonderjob für Merkels Ehemann

Joachim Sauer (68), Merkels Ehemann, wird die Partnerinnen und Partner der Staatsgäste willkommen heissen. Er wird ihnen Hamburg zeigen und sie zu einem Empfang im Rathaus führen. Möglicherweise gibt es eine Hafenrundfahrt.

Verspätungen im Flugverkehr

Der Betrieb am Hamburger Flughafen soll nur geringfügig beeinträchtigt werden. Es wird an den Gipfeltagen aber mit Verspätungen gerechnet. Die Züge sollen normal verkehren. Allerdings muss man für die Transfers zu Flughafen und Bahnhof mehr Zeit einberechnen.

Nächster Gipfel in Argentinien

Am 1. Dezember 2017 übernimmt Argentinien den Vorsitz der G-20. Damit wird der G-20-Gipfel 2018 zum zweiten Mal auf dem lateinamerikanischen Kontinent stattfinden.

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