Rauch türmt sich über dem Krater. Blitze zerreissen die dunkle Aschewolke. Es kracht, donnert. Alarm auf den Philippinen! Am Sonntag ist der Vulkan Taal, südlich der Hauptstadt Manila, ausgebrochen.
In Calamba kam am Montag ein Mann bei einem Verkehrsunfall im Ascheregen ums Leben, drei Menschen wurden laut Polizei verletzt. Die Opferzahlen dürften noch steigen.
Schweizer erzählen
15 Kilometer ragt die Rauchwolke in den Himmel. Der Wind trägt die Asche Richtung Norden. Schweizer Reiseveranstalter Christoph Weber (36) läuft gerade durch die Strassen von Manila, 60 Kilometer weiter. «Da bemerkte ich plötzlich, dass es Asche vom Himmel regnete», sagt er zu BLICK.
Die Behörden hätten sofort die Anweisung erteilt, Türen und Fenster zu schliessen. Menschen und Haustiere sollten drinnen bleiben. Wer draussen ist, solle sein Gesicht schützen. Den Ascheregen bemerkte auch Leser Klaus Scholz. Sein Reisebus ist von der Asche völlig verdreckt. Er musste einen Mundschutz anziehen, weil ihm das Atmen schwer fiel.
Rolf Sigrist (69), der seit vier Jahren mit seiner Familie unweit des Vulkans lebt, hat keinen Strom mehr. Er muss deshalb seinen Generator nutzen. «Er reicht nur für das Notwendige», sagt er. Wann der Strom wieder kommt, wisse er nicht.
Das örtliche Vulkaninstitut warnt vom plötzlichen Ausstoss von giftigen Dämpfen: Die hohe Konzentration der Gase könnte tödlich sein. In Manila kauften zahlreiche Menschen Atemschutzmasken, in vielen Läden waren schon keine mehr zu bekommen. 20'000 Menschen konnten sich in Sicherheit bringen.
Schulen geschlossen
Einige Schulen rund um den Taal sowie einige Behörden in Manila und die Börse der Hauptstadt blieben am Montag vorsichtshalber geschlossen. Nachdem der Flugbetrieb an Manilas internationalem Flughafen Ninoy Aquino am Sonntag eingestellt worden war, konnte er am Montag teilweise wieder aufgenommen werden. Bei den Passagieren von 240 gestrichenen Flügen verzögerte sich die Reise jedoch.
Das seismologische Institut Phivolcs warnte, der Vulkan sei weiter gefährlich aktiv. In der Nacht auf Montag seien mindestens 75 vulkanische Beben registriert worden.
Deshalb blitzt es aus dem Krater
Die Philippinen gehören zum pazifischen Feuerring. Immer wieder kommt es in solchen Regionen zu Vulkanausbrüchen und Erdbeben. «Die Menschen hier sind sich das gewohnt und wissen, was zu tun ist», so Weber, der seit fünf Jahren in Manila wohnt.
Aussergewöhnlich bei diesem Ausbruch waren jedoch die Blitze. Sie kamen direkt aus dem Vulkankessel. Forscher gehen davon aus, dass solche Blitze vor allem dann entstehen, wenn Gas und Asche besonders schnell austreten. Die Aschekörner reiben sich dann aneinander und laden sich so elektrisch auf. Es entsteht ein Spannungsfeld, das sich in den Blitzen entlädt.
1300 Tote beim Ausbruch von 1911
Der Taal ist einer der aktivsten Vulkane auf den Philippinen. Laut dortigen Behörden ist er seit 1572 insgesamt 33 Mal ausgebrochen. Der bislang letzte grosse Ausbruch war 1977, der verheerendste 1911 – damals starben mehr als 1300 Menschen. (hah/vof/man)
Sind Sie in der betroffenen Region? Kennen Sie jemanden, der sich da aufhält? Dann melden Sie sich als Leserreporter per App oder Whatsapp.
- Klicken Sie in der App auf das Kamera-Symbol in der Navigationsleiste.
- Speichern Sie die BLICK-WhatsApp-Nummer 079 813 8041 jetzt gleich in den Kontakten Ihres Smartphones.
- Klicken Sie hier und öffnen Sie die Nummer in WhatsApp.
- Oder laden Sie sich hier den Kontakt herunter (vcf-Datei).
Für jedes veröffentlichte Video gibts 25 Franken. Besonders herausragende Beiträge können als «Leserreporter des Monats» bis zu 600 Franken verdienen.
Sind Sie in der betroffenen Region? Kennen Sie jemanden, der sich da aufhält? Dann melden Sie sich als Leserreporter per App oder Whatsapp.
- Klicken Sie in der App auf das Kamera-Symbol in der Navigationsleiste.
- Speichern Sie die BLICK-WhatsApp-Nummer 079 813 8041 jetzt gleich in den Kontakten Ihres Smartphones.
- Klicken Sie hier und öffnen Sie die Nummer in WhatsApp.
- Oder laden Sie sich hier den Kontakt herunter (vcf-Datei).
Für jedes veröffentlichte Video gibts 25 Franken. Besonders herausragende Beiträge können als «Leserreporter des Monats» bis zu 600 Franken verdienen.