In der Ukraine ist ein Militärflugzeug vom Typ Antonow AN-26 am Freitagabend abgestürzt. An Bord waren 27 Personen – sieben Besatzungsmitglieder und 20 Studenten der Universität der Luftstreitkräfte.
26 von ihnen sind dabei ums Leben gekommen. 25 Opfer starben noch vor Ort, ein weiterer Mann erlag am Samstag seinen Verletzungen. Der 20-jährige Wjatscheslaw Solotschewskij ist der einzige Überlebende der Katastrophe. Zunächst hiess es, zwei Männer konnten sich mit einem Sprung aus der Maschine retten, als sie im Landeanflug war und abstürzte.
«Es war wie bei einem Computerspiel»
Jetzt kommt raus: Der 20-Jährige überlebte im Inneren des Flugzeugs, wie das Portal «Meduza» schreibt. Demnach wurde er irgendwann ohnmächtig. Als er wieder bei Bewusstsein war, habe er offenbar das brennende Frack selbstständig verlassen können. «Er sagte, es sei wie bei einem Computerspiel gewesen. Als er zu sich kam, sah er wie sein Kamerad brennt. Er half dabei, die Flamme an diesem Mann zu löschen», sagt der Regierungsvertreter Alexej Kucher. Der junge Student sei jedoch am Samstag verstorben.
Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij hat Solotschewskij im Spital besucht. Auf Facebook schreibt er: «Er feiert heute faktisch seinen zweiten Geburtstag!» Die Ukraine sei stolz auf ihn.
Sensoren ausgefallen
Zur Katastrophe kam es in der Nähe der Stadt Charkow, im Osten des Landes. Die jungen Rekruten hatten einen Übungsflug absolviert und waren auf dem Rückweg. Nach bisherigen Erkenntnissen sollen die Sensoren der Maschine im linken Triebwerk ausgefallen sein. «Die endgültigen Schlussfolgerungen werden nach der Auswertung der Flugschreiber gezogen», sagte der Verteidigungsminister Andrej Taran. Die Flugschreiber befänden sich noch im Flugzeugwrack. Das 1977 gebaute Flugzeug sei zu Trainingsflügen eingesetzt worden.
Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell reagierte bestürzt auf die Nachricht aus der Ukraine, die er in dieser Woche das erste Mal im Amt selbst besucht hatte. Er drückte den Familien der Opfer sein Beileid und dem ukrainischen Präsidenten Wolodomyr Selenskyi sein Mitgefühl aus. Selenskyj will die Unglücksstelle an diesem Samstag besuchen.
Auf Bildern in sozialen Netzwerken war unmittelbar nach dem Absturz ein im Dunkeln brennendes Wrack zu sehen. Wenig später gab es Videos von den gelöschten Trümmerteilen, die breit gestreut in einem unbewohnten Gebiet mit Bäumen lagen. (man/SDA)