Der Katalog mit dem Titel «Unsere Welt verändern - Programm für nachhaltige Entwicklung bis 2030» sieht unter anderem die Beendigung extremer Armut vor. «Das ist wirklich ein historischer Augenblick», sagte der kenianische UNO-Botschafter Macharia Kamau, dessen Land gemeinsam mit Irland die Gespräche geleitet hatte.
Das ehrgeizige Programm sollen die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen im Rahmen ihrer Generaldebatte Ende September in New York beschliessen. Das Programm enthält 17 grundlegende Entwicklungsziele, die in 169 Unterpunkten ausgeführt werden. Das erste Ziel ist die Beendigung der Armut «in allen Formen und überall in der Welt». Sie betrifft derzeit eine Milliarde Menschen weltweit, die mit weniger als 1,25 Dollar pro Tag auskommen müssen. Die meisten von ihnen leben in Afrika und in Asien.
Ausserdem soll der Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung verbessert und die Gleichberechtigung der Geschlechter vorangetrieben werden. Das Programm ruft zudem zu «nachhaltigen Produktionsweisen und Konsum» auf und wirbt für «friedliche und für alle offenen Gesellschaften».
Als Ziel Nummer 13 wird der Kampf der Staatsregierungen gegen den Klimawandel und dessen Folgen genannt. In diesem Zusammenhang wurde die Bedeutung der Verhandlungen über ein verbindliches internationales Klimaschutzabkommen hervorgehoben, die im Dezember bei der UNO-Klimakonferenz in Paris zu einem erfolgreichen Abschluss geführt werden sollen. In Paris müsse «ein ehrgeiziges und umfassendes Klima-Abkommen» vereinbart werden, heisst es in dem nun vorgelegten Aktionsplan.
«Unsere Generation könnte die erste sein, die die Armut ausrottet, ebenso wie wir die letzten sein könnten, die die Chance haben, den Planeten zu retten», heisst es in dem Aktionsplan. Die 17 Ziele sollen ab dem 1. Januar 2016 gelten. Ihre Umsetzung ist freiwillig und jeder Staat entscheidet selbst über die Massnahmen zur Erreichung der Ziele. Allerdings soll die Umsetzung anhand fester «Indikatoren» regelmässig überprüft werden.
Entscheidend ist die Finanzierung. Bei einer internationalen Konferenz in Addis Abeba hatten die Teilnehmer Mitte Juli festgestellt, dass für die Umsetzung nachhaltiger Entwicklung in den kommenden 15 Jahren 2,5 Billionen Dollar nötig seien. Die Privatwirtschaft soll einen Grossteil dieser Gelder bereitstellen.