17 europäische Touristen sterben bei IS-Anschlag in Tunis
Massaker im Museum

Das tunesische Parlament debattierte gerade über ein verschärftes Anti-Terror-Gesetz, als die ersten Schüsse fielen.
Publiziert: 18.03.2015 um 20:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 03:52 Uhr
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In Deckung: Tunesische Polizisten suchen Schutz hinter einem Auto.
Foto: EPA/MOHAMED MESSARA

Gestern um 11.58 Uhr stürmten in der tunesischen Hauptstadt Tunis mindestens zwei Männer den Platz zwischen dem Parlament und dem Nationalmuseum Bardo.

Mit Kalaschnikows schiessen sie willkürlich auf Menschen, ­töten nach ersten Angaben dort bereits acht – darunter sieben Touristen. Dann verbarrikadieren sie sich mit zahlreichen Geiseln im Bardo-Museum. Die meisten der etwa hundert Besucher, die sich zu der Zeit dort aufhalten, können rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Nach rund drei Stunden stürmen Spezialeinheiten das Gebäude und befreiten die Geiseln. Zwei Terroristen und ein Polizist werden dabei getötet.

Traurige Bilanz des Terror­anschlags: 21 Tote, darunter 17 Feriengäste. Nach ersten ­Angaben von Ministerpräsident Habib Essid stammen sie aus Deutschland, Polen, Italien und Spanien. 38 Menschen werden verletzt. Schweizer sollen nicht unter den Opfern sein.

Für die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini ist klar, wer die Schuldigen sind: Sie macht die Terrormiliz IS für den Anschlag in Tunis verantwortlich. Auch Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga verurteilte das Attentat aufs Schärfste und sprach der tunesischen Regierung und den Familien der Opfer ihr Beileid aus.

Das Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat seine Reisehinweise für das nordafrikanische Land bereits angepasst. Das einst beliebte ­Ferienparadies gilt nun als ­potenzielles Ziel für terroristische Angriffe.

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