16 Tote in North und South Carolina
«Wir sind nicht annähernd aus dem Schneider»

Schwere Überschwemmungen und Dammbrüche haben in den US-Staaten North und South Carolina mindestens 16 Menschen das Leben gekostet. Sie verursachten vermutlich Schäden in Milliardenhöhe.
Publiziert: 07.10.2015 um 00:05 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 21:49 Uhr
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Mindestens 16 Menschen kamen bislang in North und South Carolina ums Leben.
Foto: AP

Mindestens 16 Menschen kamen CNN zufolge in beiden Staaten ums Leben, zwei von ihnen waren in den Wassermassen gefangen und wurden in ihren Autos weggespült. Trotz nachlassender Regenfälle mussten Anwohner wegen überschwemmter Strassen und Brücken zu Hause ausharren, Tausende waren der Lokalzeitung «The State» zufolge ohne Wasser und Strom.

Nächtliche Ausgangssperre verhängt

«Wir sind nicht annähernd aus dem Schneider», sagte der Bürgermeister Columbias, Stephen Benjamin, in South Carolina. Dort war zwei Abende in Folge eine nächtliche Ausgangssperre verhängt worden. Die vor den Fluten flüchtenden Anwohner wurden in Notunterkünften mit Wasser und Essen versorgt.

Allein in Columbia durchsuchten Retter 1800 Häuser. «Wir haben noch eine weite Strecke vor uns», sagte Benjamin. Oberste Priorität sei, Menschenleben zu retten. Er rechnete mit finanziellen Schäden in Höhe von mehreren Milliarden Dollar.

9 von 18 Dämmen brachen

Laut der Katastrophenschutzbehörde brachen in South Carolina mindestens 9 von 18 Dämmen. Da schon eine 30 Zentimeter hohe Strömung einen Kleinwagen mit sich ziehen kann, warnte der Nationale Wetterdienst vor dem Durchqueren überschwemmter Strassen. «Unterschätzen Sie nicht die Kraft des Wassers», hiess es. «Es ist niemals sicher, in Fluten zu gehen oder zu fahren.» Autofahrer sollten an überfluteten Stellen sicherheitshalber umdrehen.

Die Regenfälle liessen am Dienstag langsam nach, die Lage blieb aber gefährlich. Die US-Regierung stellte Bundesmittel für den Katastrophenschutz bereit.

Plünderungen, Stromschläge, Alligatoren

Neben der akuten Gefahr wuchs auch die Angst vor Infektionen in den durch Schlamm verschmutzten Gebieten. CNN zeigte Bilder aufgeschwemmter Särge auf einem Friedhof. Zudem drohten Stromschläge in überschwemmten Kellern und Wohnräumen. Ausserdem bestand teils die Sorge, dass die in den Südstaaten vorkommenden Schlangen und Alligatoren durch höhere Wasserstände in die Nähe von Anwohnern gelangen könnten. Einige Anwohner berichteten zudem von Plünderungen.

Für die 33 Crewmitglieder des seit Donnerstag vermissten Containerschiffs «El Faro» schwand unterdessen die Hoffnung auf Rettung. Einsatzkräfte fanden eine Leiche in einem Kälteschutzanzug im Suchgebiet nahe der Bahamas.

Vermutlich sei im Hurrikan «Joaquin» der Schiffsantrieb ausgefallen, sagte Mark Fedor von der Küstenwache Medienberichten zufolge. Selbst mit Kälteschutzanzügen sei es unwahrscheinlich, die Windstärken von bis zu 220 Stundenkilometern und 15 Meter hohe Wellen bei minimaler Sicht tagelang zu überleben. (sda)

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