Das Internationale Institut für Strategische Studien (IISS) in London hat im vergangenen Jahr 36 Konflikte untersucht. Dabei beobachteten die Forscher, dass bei knapp der Hälfte der Konflikte Städte eine bedeutende Rolle spielten.
IISS-Generaldirektor John Chipman: «Wenn der typische Aufständische früher in Bergen, Wäldern oder im Dschungel kämpfte, ist er oder sie inzwischen genauso häufig in einer städtischen Umgebung anzutreffen.»
Die Leidtragenden sind oft Zivilisten! Auch Flüchtlinge suchen immer häufiger Schutz in Städten statt in ausgewiesenen Flüchtlingslagern oder in Grenzgebieten.
Die Verlagerung der Konflikte in die Städte stelle Regierungstruppen vor schwere Herausforderungen. Auch Hilfsorganisationen stünden vor Schwierigkeiten, Flüchtlinge in Städten ausfindig zu machen und zu unterstützen.
Die Studie des IISS ergab ausserdem, dass der Krieg in Syrien im fünften Jahr in Folge der gewalttätigste Konflikt weltweit ist. Seit Ausbruch sind 290'000 Menschen getötet worden – mehr als doppelt so viel als im vierjährigen Bosnien-Krieg Anfang der 1990er-Jahre.
AUf Syrien folgt Mexiko als tödlichster Kriegsschauplatz
Auf Platz zwei der Todesliste steht überraschenderweise Mexiko. Dort haben vor allem die Kämpfe unter den Drogenkartellen 23'000 Menschenleben gefordert. Im Irak starben 17'000, in Afghanistan 16'000 Menschen. In Honduras, El Salvador und Guatemala starben total ebenfalls rund 16'000 Menschen.
Insgesamt ging die Zahl der Kriegstoten in den vergangenen Jahren zurück. 2014 starben weltweit 180'000 Menschen, 2015 waren es 167'000, im vergangenen Jahr noch 157'000. (SDA/gf)