Er war in der Schweiz schon wegen undurchsichtiger Immobiliengeschäfte aufgefallen. Am Donnerstag hat ein Gericht in Peja (Kosovo) den Kosovaren Bekim R. für einen Auftragsmord im Jahr 2014 schuldig gesprochen und zu 15 Jahren Haft verurteilt. Das berichtet das Newsportal «Kosova».
Laut dem Richter hatte R. den Mord im Mai 2012 in Auftrag gegeben, als R. in der Schweiz lebte und dort als Immobilienunternehmer tätig war. Jetzt ist ein langes Verfahren zum Abschluss gekommen. Schon die Auslieferung von der Schweiz an den Kosovo hatte sich als schwierig gestaltet. Nun wurden insgesamt vier Angeklagte des Auftragsmordes für schuldig befunden und zu insgesamt 49 Jahren Haft verurteilt.
Unter den Verurteilten ist auch der als vermögend geltende Kosovare R., der lange in der Schweiz im Immobilienbereich tätig war und über den es im Schweizer Handelsregister eine Reihe von Einträgen gibt. R. war am 28. Juni 2017 von der Kantonspolizei Nidwalden im Auftrag des Bundesamtes für Justiz verhaftet worden.
Von Nidwaldner Polizei verhaftet
Ein Auslieferungsgesuch der kosovarischen Behörden war am 2. Juni eingetroffen, wie die «Luzerner Zeitung» berichtete. R. wurde in seinem Heimatland Kosovo Anstiftung zum Mord vorgeworfen. Der Verdächtige sass zunächst im Gefängnis Grosshof in Kriens in Untersuchungshaft.
Der Mordauftrag geht auf einen gescheiterten Immobiliendeal von R. in kosovarischen Pristina zurück. Es kam zur Eskalation zwischen Geschäftspartnern. R. wurde im Kosovo zusammengeschlagen, schwor Rache und bedrohte zwei Kontrahenten mit dem Tod.
100'000-Franken-Auftragsmord
Einer davon wurde ermordet. Der Fall wurde nie aufgeklärt. Vermutungen zufolge hatte R. seine Hand im Spiel. Am 23. Juni 2014 wurde der zweite Mann ermordet: Ferdinand Gjini. Gemäss Verurteilung hat Bekim R. den Mord von der Schweiz aus via Mittelsmann in Auftrag gegeben und dafür 100‘000 Franken überwiesen. Der Mord wurde von zwei ebenfalls verurteilten Brüdern verübt.
Kosovarischen Medienberichten zufolge soll R. sehr vermögend sein. Er habe auch Staatsanwälte zu schmieren und mit Gewaltandrohung zu beeinflussen versucht. Die Familie des Opfers zeigte sich nach dem Urteilsspruch erleichtert, dass Gerechtigkeit gesiegt und Korruption in diesem Fall keine Chance gehabt habe. (kes)
* Name der Redaktion bekannt