Die deutsche Hilfsorganisation Sea Eye rettet regelmässig Bootsflüchtlinge aus dem Mittelmeer, die auf dem Weg nach Europa in Schwierigkeiten geraten. In den nächsten zwei Monaten wird das Schiff Sea Eye 4 jedoch nicht mehr in See stechen. Italien lässt es nicht mehr auslaufen. Die Behörden setzten das Schiff im Hafen der süditalienischen Stadt Reggio Calabria für 60 Tage fest, wie beide Seiten am Montag mitteilten. Vonseiten der Behörden wurde dies damit begründet, dass die Helfer im Mittelmeerflüchtlinge an Bord nahmen, obwohl Libyens Küstenwache zur Aufnahme bereit gewesen wäre. Die Hilfsorganisation erklärte, ein solches Vorgehen hätte gegen das Völkerrecht verstossen.
Die «Sea-Eye 4» war am Sonntag nach einem zweieinhalbwöchigen Einsatz in der Stadt an der Meerenge zwischen Sizilien und dem italienischen Festland mit insgesamt 145 Migranten an Bord eingelaufen. Nach Angaben eines Sprechers stammen die meisten Migranten aus Syrien und aus Somalia. Sie wurden aus Booten aufgegriffen, die sich aus Afrika auf den gefährlichen Weg übers Mittelmeer nach Europa gemacht hatten.
Auf der Überfahrt mit oft kaum seetüchtigen Booten kommt es immer wieder zu tödlichen Katastrophen. (SDA)