125 Mio abgezockt?
Polizei schnappt Schweizer Steuerhinterzieher in Wien

Im Zusammenhang mit dem Betrugsskandal um CO2-Emissionsrechte bei der Deutschen Bank ist den Behörden ein weiterer Tatverdächtiger ins Netz gegangen. Am Flughafen Wien sei ein Schweizer (55) festgenommen worden.
Publiziert: 21.12.2015 um 11:28 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2018 um 18:48 Uhr
Flughafen Wien-Schwechat: Hier ging der Verdächtige in die Falle.
Foto: wikipedia.es

Der Schweizer wird demnach verdächtigt, Umsatzsteuern in Höhe von insgesamt 125 Millionen Euro hinterzogen zu haben. Neben schwerer Steuerhinterziehung wird ihm Geldwäsche zur Last gelegt.

Der Mann soll von August 2009 bis April 2010 als Mitglied einer Bande am Handel mit CO2-Emissionsrechten beteiligt gewesen sein. Dabei soll er insbesondere für den Aufbau und die Kontrolle eines Kontengeflechts mit mehreren Gesellschaften verantwortlich gewesen sein, das von den Bandenmitgliedern zur Umsatzsteuerhinterziehung genutzt worden sein soll. Den Angaben zufolge befindet er sich derzeit in Wien in Auslieferungshaft.

CO2-Handel: Am Hauptsitz der deutschen Bank in Frankfurt kam es im Juni erneut zu einer Razzia. (Archiv)
Foto: Keystone

Die Affäre wurde vor mehr als fünf Jahren aufgedeckt. Die Generalstaatsanwaltschaft nennt die Deutsche Bank zwar nicht beim Namen. Aber Deutschlands grösstes Geldhaus war Teil eines Umsatzsteuerkarussells, mit dem betrügerische CO2-Händler sich 2009 und 2010 Umsatzsteuer in dreistelliger Millionenhöhe erstatten liessen, die sie vorher nie gezahlt hatten.

Die Bank - die nach Erkenntnissen der Ermittler am Ende der Betrugskette stand - hatte nach der Aufdeckung des Rings 220 Millionen Euro Steuern an das Finanzamt zurückgezahlt. Im August war ausserdem bekannt geworden, dass die Generalstaatsanwaltschaft acht beteiligte Kundenbetreuer und Händler des Geldhauses wegen «bandenmässiger Steuerhinterziehung» angeklagt hat.

Der nun in Wien Festgenommene hat mit der Deutschen Bank direkt nichts zu tun. Nach zwei weiteren Verdächtigen pakistanischer Herkunft wird noch gesucht, wie die Behörden mitteilten. (SDA)

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