122 Tote in Myanmar
Wrack und Leichen von vermisster Militärmaschine gefunden

Die Armee von Myanmar hat das Wrack der vermissten Militärmaschine mit 122 Menschen an Bord gefunden. Dies bestätigte ein Armeesprecher am Donnerstag.
Publiziert: 08.06.2017 um 05:17 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 19:05 Uhr
Der Flug in die Metropole hätte rund 1 Stunde dauern sollen.
Foto: Screenshot Google Maps

Trümmerteile der Turboprop-Maschine seien vor der Küste der südwestlichen Stadt Launglon entdeckt worden. Dies teilte Armeechef Min Aung Hlaing am Donnerstag mit.

Laut jüngsten Angaben befanden sich 122 Personen an Bord der Maschine, als sie am Mittwochmorgen von den Radarschirmen verschwand.

Gut 24 Stunden nach dem Unglück gab die Kommandozentrale die Zahl der geborgenen Toten mit zehn an, darunter fünf Kinder und vier Frauen. Die Polizei in Dawei erklärte, weitere Leichen würden fortlaufend gefunden.

Suche mit Grosseinsatz der Rettungskräfte

An dem Rettungseinsatz waren neun Schiffe der Marine Myanmars und drei Militärflugzeuge beteiligt. Gefunden wurden auch Gepäckstücke aus dem Flugzeug, Rettungswesten und ein Flugzeugreifen.

Das Flugzeug war von der südlichen Stadt Myeik in Richtung Rangun gestartet, als über dem Meer plötzlich der Kontakt abbrach. Es handelt sich um eine Maschine mit vier Propellerturbinen vom Typ Shaanxi Y8 - ein chinesisches Mittelstreckenflugzeug, die nach dem Muster der sowjetischen Antonow An-12 entwickelt wurde.

Die Unglücksmaschine wurde laut offiziellen Angaben im März 2016 in Dienst gestellt und hatte zum Zeitpunkt des Unglücks 809 Flugstunden absolviert.

Vor allem Familien von Soldaten an Bord

Mehr als die Hälfte der Passagiere an Bord waren nach Armeeangaben Angehörige von Soldaten, darunter auch 15 Kinder. «Einige waren auf dem Weg zu medizinischen Untersuchungen und zum Schulbesuch», sagte ein Armeesprecher. Die Zahl der Soldaten, die mit dem Flugzeug unterwegs waren, wurde mit 35 angeben, die Zahl der Besatzungsmitglieder mit 14.

In Myanmar ist derzeit Monsun-Saison. Allerdings lagen zum Zeitpunkt des Absturzes keine Berichte über stürmisches Wetter in der Unglücksregion vor. «Wir gehen von einem technischen Defekt aus», sagte ein Mitarbeiter der Flugaufsicht. Ein früherer Mitarbeiter des Luftfahrtministeriums, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte, viele Militärflugzeuge seien wartungsbedürftig. (SDA)

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