1 Million Schmerzensgeld für Französin
Rahmbläser explodierte

Ein französisches Gericht hat einer jungen Frau eine Million Euro Schmerzensgeld zugesprochen, weil sie 2013 durch die Explosion eines Rahmbläsers schwer verletzt wurde.
Publiziert: 06.08.2017 um 16:52 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:45 Uhr
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Die Anwältin des Opfers zeigt ein Foto des Rahmbläsers, der direkt vor dem Gesicht einer Frau explodiert war.
Foto: Screenshot La Depeche

Ende Juni war in Frankreich eine Frau bei der Explosion ihres Sahnespenders ums Leben gekommen (wir berichteten). Der obere Teil der Sprühdose knallte der 33-Jährigen in ihrem Haus nahe der ostfranzösischen Stadt Mülhausen gegen die Brust. Fitness-Bloggerin Rebecca Burger wurde schwer verletzt und starb kurze Zeit später.

Lifestyleblogger Rebecca Burger starb, nachdem ein Sahnespender explodiert ist. Einem Opfer eines ähnlichen Unfalls im Jahr 2013 sprach ein Gericht nun über eine Million Euro Schadensersatz zu.
Foto: Instagram

Was viele nicht wissen: Sie war nicht das erste Opfer, das durch einen Rahmbläser geschädigt wurde. Zwar kam eine junge Mutter (30) im Dezember 2013 beim Unfall mit einem Rahmbläser nicht ums Leben, trotzdem erlitt sie dabei schwerste Schädelverletzungen und eine Gehirnblutung, wie die französische Zeitung «La Depêche» schreibt.

Der Rahmbläser war explodiert, als sie mit ihren beiden Söhnen (3 und 6) an den Vorbereitungen fürs Weihnachtsdessert war. Ein Teil des Plastiks knallte ihr voller Wucht mitten ins Gesicht.

Importeur muss bitter bezahlen

Wie ein am Samstag veröffentlichtes Urteil des Gerichts in Montauban nun bestätigt,  müssen der Importeur der mit Druckluft betriebenen Sprühdosen, F2J.com, und der Versicherungskonzern Axa für den Unfall geradestehen und dafür eine Million Euro zahlen.

Ihre Mandantin lebe seit dem Unfall mit gravierenden Einschränkungen, daher sei die hohe Summe von 1,09 Millionen Euro gerechtfertigt, sagte ihre Anwältin Emeline Petitgirard. «Auch heute, vier Jahre nach dem Unfall, lebt sie stark eingeschränkt», sagt Petitgirard. Die Frau könne nicht mehr arbeiten und habe ihren Geschmacks- und Geruchssinn eingebüsst. Ausserdem habe ihr Gedächtnis massive Schäden davongetragen. «Es fällt ihr schwer, den Alltag zu bewältigen», so Petitgirard.

Auch der Freund des Opfers sowie ihre beiden Kinder erhalten je 10'000 Euro – weil sie das Drama hautnah miterleben mussten. «Die Summe mag zwar im ersten Moment gross erscheinen», sagt Petitgirard, «doch muss die Familie ihr Leben lang mit den Konsequenzen dieses Unfalls klarkommen.» (stj/SDA)

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