1 Jahr nach MH17-Abschuss
Heftige Kritik an Malaysia Airlines

Bald werden niederländische Ermittler den Bericht zum Abschuss von Flug MH17 über der Ostukraine veröffentlichen. Darin sollen nicht nur die pro-russischen Separatisten verantwortlich gemacht, sondern auch Kritik an der Fluggesellschaft geäussert werden.
Publiziert: 16.07.2015 um 12:40 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 17:08 Uhr
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Bilder des Trümmerfeldes nach dem Absturz der malaysischen Maschine in der Ostukraine.
Foto: Reuters

Morgen vor einem Jahr kam es im Osten der Ukraine zur Tragödie. Eine Maschine der Malaysia Airlines mit 298 Menschen an Bord stürzte über einem Weizenfeld in der Nähe der Stadt Tores ab. Alle Passagiere kamen dabei ums Leben.

Bereits kurz nach dem Absturz war klar, dass Flug MH17 abgeschossen worden sein muss. Doch bis heute ist nicht zweifelsfrei geklärt, wer die Rakete abfeuerte. Waren es pro-russische Separatisten? Oder, so die Version der Russen, die Ukrainer, die in den Besitz einer russischen Rakete gekommen waren?

Im Oktober soll der Schlussbericht der niederländischen Ermittler veröffentlicht werden. «CNN» hat nun allerdings bereits die wichtigsten Erkenntnisse daraus publik gemacht – mit Verweis auf mehrere Quellen, die den mehrere Hundert Seiten fassenden Entwurf des Berichts «gesehen» haben sollen.

Buk-Rakete kam aus Separatistengebiet

Demnach war es eine Buk-Rakete, die Flug MH17 zum Absturz brachte. Sie soll von einem Gebiet abgefeuert worden sein, das sich zum Zeitpunkt der Katastrophe unter Kontrolle der Separatisten befand.

Das ist keine grosse Überraschung. Die Vermutung, dass das Flugzeug durch eine Buk-Rakete abgeschossen worden sein könnte, wurde bereits am Tag nach der Tragödie geäussert. Auch angebliche Beweise dafür wurden in den Monaten nach der Tragödie präsentiert. Nun scheint sich der Verdacht also erhärtet zu haben.

Kritik an Malaysia Airlines

Daneben äusserst der Bericht aber auch Kritik an der malaysischen Airline, die im Bericht laut «CNN»-Quellen geäussert werden soll. Im Gegensatz zu anderen Fluggesellschaften haben die Malaysia Airlines das Kriegsgebiet weiterhin überflogen. Warnungen anderer Länder an ihre Piloten habe die Airline – ebenfalls entgegen dem Vorgehen anderer Fluggesellschaften  – nicht beachtet, werfen die Ermittler Malaysia offenbar vor.

Der Entwurf des Berichts wird laut «CNN» nun in eine Art Vernehmlassung geschickt, bevor er in drei Monaten schliesslich veröffentlicht wird. Die Behörden der vom Absturz betroffenen Staaten haben die Chance, den Bericht vorab zu lesen und Korrekturen vorzuschlagen.

Russland beschuldigt ukrainische Armee

In Russland sorgt derweil fast zeitgleich mit der Veröffentlichung der «CNN»-Enthüllungen ein ganz anderes Ermittlungsergebnis für Schlagzeilen. Russische Experten würden davon ausgehen, dass das Flugzeug «mit einer Luft-Luft-Rakete nicht russischer Produktion abgeschossen wurde», schreibt beispielsweise das Nachrichtenportal «sputniknews.de», das sich in Besitz der russischen Regierung befindet.

Ein ukrainischer Soldat wird zitiert, der berichtet, dass ein ukrainischer Kampfjet nach seinem Einsatz mit einer Rakete weniger zurückgekehrt sei. Russische Medien haben immer wieder Aussagen angeblicher Zeugen und Experten beigezogen, um die Theorie eines Abschusses durch die Ukraine zu stützen. (lha)

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