1,46 Grad über vorindustriellem Wert
2023 war das heisseste je gemessene Jahr

Auch wenn der Schnee dieses Jahr schon früh kam, war 2023 das heisseste Jahr, das jemals gemessen wurde. Durchschnittlich lagen wir global 1,46 Grad über dem Durchschnitt. Experten sind alarmiert.
Publiziert: 06.12.2023 um 17:09 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2023 um 16:23 Uhr
So heiss wie in 2023 war es noch nie. Dieses Jahr erreichten wir einen neuen Hitzerekord. Klimaexperten sind besorgt.
Foto: Meteocentrale

Es sind alarmierende Fakten für die Weltklimakonferenz: Das Jahr 2023 war global gesehen das heisseste seit Beginn der Aufzeichnungen. Es ist laut dem EU-Klimawandeldienst Copernicus praktisch ausgeschlossen, dass der Dezember daran noch etwas ändert.

Auf dem UN-Treffen in Dubai, das in die zweite Woche geht, bekennen sich inzwischen mehr als 100 Staaten zu einem schrittweisen Ausstieg aus Kohle, Gas und Öl – so auch die EU und die USA. Der US-Klimabeauftragte John Kerry sagte, es gebe keinen anderen Weg, um bis 2050 die klimaschädlichen Treibhausgase auf nahe null zu drücken. «Diese Emissionen töten Menschen - schon heute!»

Laut Copernicus lagen die globalen Durchschnittstemperaturen 1,46 Grad über dem vorindustriellen Referenzzeitraum von 1850 bis 1900. Das abgelaufene Jahr sei bislang 0,13 Grad wärmer gewesen als die ersten elf Monate des bisherigen Rekordjahrs 2016.

Erst am Dienstag hatte ein neuer Bericht gezeigt, dass die CO2-Emissionen 2023 mit wohl 36,8 Milliarden Tonnen einen Rekord erreichen. Das sind 1,1 Prozent mehr als 2022. Laut Weltklimarat muss aber der weltweite Ausstoss klimaschädlicher Treibhausgase schnell sinken - um 43 Prozent bis 2030, um die Erderhitzung wie 2015 in Paris beschlossen möglichst unter 1,5 Grad zu halten. Stattdessen steuert unser Planet nach Angaben der Vereinten Nationen bis zum Ende des Jahrhunderts aber auf fast 3 Grad zu – wenn denn alle Zusagen der Staaten eingehalten werden, woran viele Experten zweifeln.

«Gute Absichten halbieren nicht die Emissionen»

Uno-Klimachef Simon Stiell spornte die knapp 200 Staaten auf der Klimakonferenz mit deutlichen Worten zu mehr Ehrgeiz an. «Lasst uns ehrlich sein: Gute Absichten allein halbieren nicht die Emissionen in diesem Jahrzehnt, und sie retten jetzt und hier auch keine Leben», sagte er. Der vorliegende Entwurf für das Abschlussdokument, im Uno-Jargon globale Bestandsaufnahme genannt, sei eine «Grabbeltüte von Wunschzetteln», rügte er. «Das müssen die Verhandlungsparteien jetzt sortieren – und dann mit einem klaren Statement das Ende des fossilen Zeitalters einläuten, so wie wir es kennen.»

Der US-Beauftragte Kerry verwies auf Klimaforscher, die ihr Leben lang an dem Thema arbeiteten und inzwischen alarmiert und verängstigt seien. Manche sprächen davon, man befinde sich nun auf «unbekanntem Terrain». Kerry zählte fatale Folgen der Erderhitzung auf, wie das rapide schmelzende Eis an den Polen, Hitzerekorde und verheerende Waldbrände auf verschiedenen Kontinenten – und schloss mit den Worten: «Also Leute, was mehr müsst ihr wissen?»

Auch EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra sagte, es sei noch viel zu tun auf dem Uno-Treffen, das am Dienstag enden soll – aber wie in den vergangenen Jahren in die Verlängerung gehen könnte. Spätestens 2025 müsse die Welt den Höhepunkt bei den Emissionen erreichen. Er wolle noch einmal klarstellen, wofür die EU stehe: «Ich möchte, dass diese COP den Anfang vom Ende für fossile Brennstoffe markiert.» (SDA)

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