Heute Abend war Angela Magdici (33), die Gefängnisaufseherin vom Flüchtling Hassan Kiko (27), mit ihrem Pflichtverteidiger Urs Huber zu Besuch in der Sendung «Talk Täglich» auf «Tele Züri». Gleich zu Beginn der Sendung stellte sie klar: «Ich würde gar nichts anders machen!» Auch wenn sie die Möglichkeit hätte, die Zeit zurückzudrehen, würde sie nochmals mit ihrem Geliebten Hassan Kiko fliehen.
Die Liebe machte sie stark
Sie sei sich bewusst, dass sie einen Fehler gemacht habe. Aber: «Ich wusste genau, was ich tue.» Sicher bei ihrem Vorhaben habe sie vor allem die Liebe zu Kiko gemacht. «Wir sind zusammen. Er ist ich und ich bin er», sagte Magdici.
Ein schlechtes Gewissen habe sie einzig ihrer Familie gegenüber. «Ich habe mir lange überlegt, ob ich die Leute so enttäuschen und ihr Vertrauen missbrauchen kann», sagte sie. Es sei aber nie der Plan gewesen, für immer von der Bildfläche zu verschwinden, und sich nie mehr bei der Familie zu melden.
Die Flucht sei dann auch wie eine Art Flucht aus ihrer Ehe gewesen. «Mein Privatleben war seit einigen Monaten schon durcheinander», sagte Magdici. So hätte sie indirekt also nicht nur Kiko, sondern auch sich selbst befreit.
Kurzzeitig kamen ihr fast die Tränen
Angst, dass Kiko sie hintergehen und sie nur ausnützen würde, um in Freiheit zu gelangen, hatte Magdici nie. «Ich habe in Freiheit einen noch viel besseren Hassan kennengelernt», sagte die ehemalige Gefängnisaufseherin.
Auch Angst, dass er ihr etwas antun könne, hätte sie nie gehabt. «Am meisten hat es mich gestört, dass Hassan dargestellt wird, als ob er ein gewissenloser Triebtäter wäre», sagte sie mit Tränen in den Augen.
Wie es mit Magdici weitergehen wird, ist derzeit noch nicht klar. Weil sie Kiko aus dem Gefängnis befreit hatte und mit ihm geflohen war, drohen Magdici eine Geldstrafe oder Haft. (stj)