Toller Mick auch im Alfa-Sauber
Alonso: «Man wird viel von Schumacher hören!»

Comeback-Star Fernando Alonso (37): «Ich habe Mick noch nicht auf der Strecke getroffen. Aber es war super zu sehen, dass auf dem Zeitmonitor wieder der Name Schumacher auftaucht. Auch Mick wird bald ein Grosser! Man wird viel von Schumacher hören.»
Publiziert: 03.04.2019 um 17:25 Uhr
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Aktualisiert: 09.05.2019 um 15:32 Uhr
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Fernando Alonso ist voll des Lobes für Mick Schumacher.
Foto: AFP
Roger Benoit aus Bahrain

Der Spanier, nur als Tester bei McLaren-Renault zurück, erinnert sich gerne an seine grossen Duelle mit Michael. «Er war ein echter Fighter. Ja, damals hat der Sport noch Spass gemacht!» Und Mick? Alonso: «Er muss sich in der harten Formel 2 durchsetzen. Dort sind einige Fahrer mit viel Erfahrung dabei. Da hat Mick eine echte Aufgabe vor sich!»

Zuerst der Wirbel, dann die Ruhe

Nach dem totalen Medien-Hype am Dienstag über die Formel-1-Premiere von Mick bei Ferrari blieb es am Mittwoch ruhiger. Bei Alfa-Sauber freute man sich einfach über den prominenten Tester. Und Mama Corinna (50) setzte sich mit ihren Freundinnen eben den ganzen langen Tag beim Schweizer Team hin.

Am Testende hatte Schumi immerhin 70 fehlerfreie Runden (57 bei Ferrari) gedreht. Und der Zeitenvergleich: Bei Ferrari fuhr er als Zweiter des Tages 1:29,976. Bei Alfa-Sauber wurde er mit 1:29,998 Tagesfünfter.  Der Deutsche war also im Hinwiler Auto nur um 0,024 Sekunden langsamer.

70 Minuten vor Schluss konnte mn schon zusammenpacken. Testprogramm beendet. Jetzt zählt nur noch das 1000. Rennen in zehn Tagen in Shanghai…

Das sagt Mick nach dem Alfa-Sauber-Test

«Das waren zwei tolle Tage. Sie gingen ohne kritischen Momente auf der Strecke vorbei. Man muss stets versuchen, sehr sauber zu fahren. Das gelingt mir schon gut, weil man ja mit jeder Runde wieder etwas lernt. Das ist das wichtigste. Die schönsten Emotionen erlebe ich immer beim Rausfahren aus der Boxengasse – und wenn dir eben die fast perfekte Runde gelingt. Es hat einfach in beiden Teams viel Spass gemacht und am Ende war ich in beiden Autos gleich schnell. Bei verschiedenen Bedingungen. Dass passt. Man fühlt sich in guten Autos mit jeder Runde stärker und wohler. Und es wird mir jetzt nicht schwerfallen den Hebel umzulegen und mich wieder auf die Formel 2 zu konzentrieren. Ende Monat gehts ja in Baku weiter!» – von Roger Benoit aus Bahrain

«Das waren zwei tolle Tage. Sie gingen ohne kritischen Momente auf der Strecke vorbei. Man muss stets versuchen, sehr sauber zu fahren. Das gelingt mir schon gut, weil man ja mit jeder Runde wieder etwas lernt. Das ist das wichtigste. Die schönsten Emotionen erlebe ich immer beim Rausfahren aus der Boxengasse – und wenn dir eben die fast perfekte Runde gelingt. Es hat einfach in beiden Teams viel Spass gemacht und am Ende war ich in beiden Autos gleich schnell. Bei verschiedenen Bedingungen. Dass passt. Man fühlt sich in guten Autos mit jeder Runde stärker und wohler. Und es wird mir jetzt nicht schwerfallen den Hebel umzulegen und mich wieder auf die Formel 2 zu konzentrieren. Ende Monat gehts ja in Baku weiter!» – von Roger Benoit aus Bahrain

Alfa-Sauber zufrieden

 Der Zürcher Teammanager Beat Zehnder (53) war schon am Mittag happy: «Es soll für alle ein ganz normaler Testtag werden. Als Team willst du vor allem wissen, wie er auf neue Reifen reagiert. Kann er das auch zeitmässig umsetzen! Jetzt wissen wir es, er kann!»

Schumi, Frentzen, Wendlinger

Zehnder weiter zu BLICK: «Mick ist schon sehr strukturiert und sehr präzise.» Wie einst Michael Schumacher bei Sauber? «Ich kann die beiden nicht gut vergleichen. Als Michael im Oktober 1988 erstmals für uns das Gruppe-C-Auto in Le Castellet testete, war ich noch Mechaniker im Team. Er kam ja mit Heinz-Harald Frentzen und Karl Wendlinger zu uns. Man holte einfach die ersten drei der deutschen Formel-3-Meisterschaft ins Förderungsprogramm, das Mercedes mittrug!»

1989 und 1990 wurden die Hinwiler zweimal sensationell  Langstrecken-Weltmeister. «Die drei Junioren eroberten zwar einige Siege, doch beide Titel holte das Auto mit dem Franzosen Schlesser.»

«Michael war ein Streber»

Wie war Michael? «Irgendwie stach er sofort heraus, wollte im Gegensatz zu den zwei andern immer alles sehr genau wissen. Ja, er war ein richtiger Streber, der nichts dem Zufall überlassen wollte.»

Als Michael Schumacher 1997 auf der Ferrari-Hausstrecke in Fiorano wieder in einem Sauber sass, wollten die Schweizer nur wissen, wie das Auto einzustufen ist. Zehnder: «Schumi war dann für uns technisch eine grosse Hilfe!»

«Die drei Clowns von der Tankstelle»

 Mit Herbert hatte Sauber zwar einen erfahrenen Piloten, doch die drei andern im Cockpit  (Larini, Morbildelli und Fontana) lieferten nicht die Aussagen ab, die man brauchte. «Die drei Clowns von der Tankstelle», titelte BLICK vor 22 Jahren!

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In diese Kategorie wird Mick Schumacher nie absteigen. Zehnder: «Der Kleine hat diese beiden Testfahrten verdient. Schon bei seinen zwei ersten Formel-2-Rennen hier in Bahrain hat er bewiesen, dass er das jetzt immer wichtiger werdende Reifen-Management versteht. Früher konnte man einfach Vollgas geben – und der Gummi machte alles mit!»

Weichster Gummi für Mick

Mick Schumacher durfte an beiden Tagen mit der weichsten Pirelli-Mischung (C5) fahren. Dass auch bei Alfa-Sauber wenig Sprit im Tank war, ist logisch. Man will ja wissen, wie schnell ein Talent wirklich ist. Auch wenn vielleicht nicht alle Fahrer beim Testen mit dem Quali-Modus unterwegs sind.

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Vettel, Pérez, Russell…

Klar war, dass Sebastian Vettel (31) nach dem Schumi-Wirbel am Dienstag am Mittwoch nichts anbrennen lassen wollte und sofort eine 1:29,319 auf den 5,4 km langen Kurs hinlegte. Eine Stunde vor Testende schnappte ihm dann der Mexikaner Sergio Pérez den Tagessieg weg, den er dann im Endspurt an den Silberpfeil von George Russell wieder verlor

Doch Pérez lächelte. Denn bei RacingPoint-Mercedes, das jetzt Mode-Milliardär Lawrence Stroll gehört, läuft es seit der Übernahme nicht mehr so rund. Kaum ist genügend Geld vorhanden, sinken die Leistungen des früheren Force India-Teams. Pérez: «Wir kommen bald zurück!»

Vom Schlusslicht zum Tagessieg

Als Testsieger also ein Mann, der sonst im Williams-Mercedes nur die hintersten Positionen kennt: George Russell (21). Der Brite durfte im Werks-Mercedes seine Klasse beweisen und gilt nach nur zwei WM-Läufen noch als Rookkie. Und die muss jedes Team bei den zweitägigen Tests nach Bahrain und Barcelona mindestens an zwei Tagen einsetzen.

Testende in Bahrain

2. Tag (28 Grad, sonnig)

1. Russell (Mercedes) 1:29,029

2. Pérez (Racing Point-Mercedes) 1:29,095

3. Vettel (Ferrari) 1:29,319

4. Sainz (McLaren-Renault) 1:29,795

5. Kvyat (Toro Rosso-Honda) 1:29,911

6. Schumacher (Alfa-Sauber) 1:29,998

7. Albon (Toro Rosso-Honda) 1:30,037

8. Stroll (Racing Point-Mercedes) 1:30,049

9. Ticktum (Red Bull-Honda) 1:30,856

10. Grosjean (Haas-Ferrari) 1:30,903

11. Alonso (McLaren-Renault) 1:31,006

12. Fittipaldi (Haas-Ferrari) 1:31,209

13. Norris (McLaren-Renault) 1:31,303

14. Aitken (Renault) 1:31,509 15. Latifi (Williams-Mercedes) 1:32,348

Pole-Position 2019:

Leclerc (Ferrari) 1:27,866

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In Bahrain ists richtig heiss: Mick Schumacher verpflegt die Journalisten mit Wasser.
Foto: Lukas Gorys
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