Seit dem Wechsel hätten die Versicherten der teilautonomen Sammelstiftungen eine Milliarde Franken mehr an Zinsertrag erhalten, als das mit der Vollversicherung möglich gewesen wäre, erklärte der Konzern in einer Mitteilung vom Dienstag. Denn in der Teilautonomie trügen die Kunden Anlagerisiken mit und das erlaube eine flexiblere Gestaltung der Anlagestrategie.
Dank der flexibleren Ausgestaltung in der Anlagetätigkeit ergäben sich langfristig deutlich bessere Ertragschancen, hiess es weiter. Die Versicherten einer teilautonomen BVG-Lösung haben nach Berechnungen der Axa die Aussicht auf bis zu 30 Prozent mehr Rente im Alter als jene der früheren Vollversicherung.
Dies hat allerdings einen Preis: Zwar profitieren die Firmen in der Teilautonomie in guten Jahren stärker von den Entwicklungen an den Finanzmärkten. Sollte es aber in die entgegengesetzte Richtung gehen, müssen sie mit Anlageverlusten rechnen. Kunden der Vollversicherung geniessen hingegen Kapitalschutz.
Das Anlagemodell von Axa sei aber auch in stürmischen Zeiten widerstandsfähig, zeigte sich Daniel Gussmann, Investment-Chef der Axa Schweiz, überzeugt. Den Beweis dafür habe man im vergangenen Frühjahr geliefert, als die Finanzmärkte im Zuge des Corona-Ausbruchs kollabiert seien, sagte er an einer Telefonkonferenz.
Damals sei der Deckungsgrad der Axa Sammelstiftungen trotz Verwerfungen an der Börse zu keinem Zeitpunkt unter die Marke von 100 Prozent gefallen. Axa verfolge eine risikobewusste Anlagestrategie nach strengen Nachhaltigkeits-Kriterien, versicherte Gussmann. Ende 2020 resultierten Renditen von zu 6,5 Prozent.
Und auch die Deckung künftiger Vorsorgeverpflichtung hat sich seit dem letzten Jahr deutlich verbessert. Ende April lag der Deckungsgrad der Stiftungen den Angaben zufolge bei 112,1 Prozent.
Seitdem Axa die grössten Gefässe in die Teilautonomie überführt hat, sind nur noch kleinere Stiftungen in der Vollversicherung übrig geblieben. Das führte per Anfang 2020 zu einem weiteren klaren Rückgang der Prämieneinnahmen um 39 Prozent auf noch 1,0 Milliarden Franken.
Der Grund des Rückgangs liegt darin, dass die Sparprämien in der Teilautonomie direkt bei den Stiftungen verbucht werden und nicht mehr auf den Büchern der Axa liegen. Das Betriebsergebnis vor Steuern sank um 9,8 Prozent auf 115 Millionen Franken.
Das Geschäft in der Teilautonomie wachse, die Nachfrage danach sei gross, sagte Constance Reschke, Leiterin Berufliche Vorsorge der Axa Schweiz. Im Neugeschäft auf Anfang 2021 seien knapp 15'000 neue Versicherte mit Altersguthaben von rund 1,1 Milliarden Franken dazugekommen.
Über alle BVG-Gefässe hinweg zählte die Axa Ende 2020 derweil insgesamt 524'808 Versicherte, wobei die Zahl der aktiv Versicherten um 8,3 Prozent auf 359'932 gestiegen ist.
(SDA)