Damit entstünde der weltgrösste börsennotierte Tabakkonzern. British American Tobacco (BAT) besitzt neben Parisienne Marken wie Lucky Strike und Kent. Zu Reynolds gehören in den USA unter anderem Camel und Winston.
BAT ist bereits in grossem Umfang an Reynolds beteiligt. Der genannte Preis soll für die restlichen 57,8 Prozent bezahlt werden, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Formale Gespräche zwischen beiden Firmen über die mögliche Fusion gab es bisher allerdings nicht.
Durch die Komplettübernahme würde BAT nach eigenen Angaben eine Spitzenposition auf dem US-Tabakmarkt bekommen. Der Konzern erhofft sich ausserdem bessere Geschäfte mit E-Zigaretten, deren Verkaufszahlen in den vergangenen Jahren kräftig gestiegen sind. Reynolds hatte im vergangenen Jahr den Konkurrenten Lorillard übernommen, der auch E-Zigaretten produziert.
Auch die Präsenz in Schwellenländern in Südamerika, Afrika, dem Nahen Osten und Asien würde sich mit dem Kauf für BAT verbessern. Die meisten internationalen Tabakkonzerne richten ihre Tätigkeit zunehmend auf diese Länder aus, um die nachlassende Nachfrage in Westeuropa auszugleichen.
Denn hier bekommt die Branche die immer strengeren staatlichen Auflagen zum Gesundheitsschutz zu spüren. So müssen die Hersteller in der EU Schockbilder auf Zigaretten- und Tabakpackungen anbringen, die vom Rauchen abschrecken sollen.
Durch gestiegene Tabaksteuern und Rauchverbote ist der Zigarettenabsatz in Europa in den vergangenen Jahren eingebrochen. 2015 verkaufte BAT nach eigenen Angaben in Westeuropa 23 Milliarden Zigaretten - 17 Prozent weniger als 2011. Im Jahr 2014 erwirtschaftete der Konzern mit weltweit 667 Milliarden verkauften Zigaretten einen Umsatz von umgerechnet fast 17 Milliarden Franken.
BAT hat seinen Sitz in London und beschäftigt rund um den Globus rund 90'000 Mitarbeitende. In der Schweiz betreibt BAT die Zigarettenfabrik Burrus im jurassischen Boncourt. 2014 arbeiteten dort 320 Angestellte.
Reynolds mit Hauptsitz in Winston-Salem im US-Bundesstaat North Carolina beschäftigt etwa 6800 Angestellte. Fünf der firmeneigenen Marken befinden sich unter den zehn bestverkauften Zigarettenmarken in den USA.