Das ist nicht die feine Art. So geht man nicht miteinander um.» Heinz Rüfenacht (61) vom Park Hotel Oberhofen am Thunersee kommt in Fahrt, wenn die Namen Booking.com, HRS oder Expedia fallen. Grund für seinen Unmut: Er fühlt sich von grossen internationalen Buchungsportalen bevormundet. «Sie sind nicht nur mächtig, sie diktieren uns auch noch die Preise!»
Damit meint Rüfenacht die sogenannte Bestpreis-Garantie, wie sie beispielsweise bei Booking.com gilt. Diese verpflichtet die Hotels, dem Online-Buchungsportal den jeweils niedrigsten Preis anzubieten. Wer sich nicht daran hält, muss mit Sanktionen rechnen. Der aufmüpfige Hotelier aus dem Berner Oberland lässt sich aber von den digitalen Reisebüros nicht das Maul verbieten. Im Gegenteil: In seiner Hauszeitung hat Rüfenacht kurzerhand zum «Aufstand gegen Booking.com» aufgerufen. Konkret: Wer sich telefonisch beim Parkhotel meldet und sein Zimmer reserviert, erhält dieses fünf Prozent günstiger als auf der Buchungsplattform.
«Das Angebot richtet sich vor allem an Gäste, die zuvor schon einmal bei uns waren», sagt Heinz Rüfenacht. Er hat sich mit rund 500 anderen Hotels der Initiative «Direkt Buchen» angeschlossen, die der Verband Hotelleriesuisse im Dezember gestartet hat. Damit will der Gastgeber einen Teil seiner Marge wieder zurückholen, die er sonst den Buchungsplattformen abliefern müsste. «Bei Booking.com sind das bis zu 15 Prozent.»
Der Hotelier weiss aber auch um die Vorteile der Buchungsriesen: «Rund die Hälfte der Reservationen kommen über Booking.com rein. Vor allem Gäste aus dem arabischen Raum würden uns ohne diese Portale wohl gar nie finden.» 2005 logierte sogar die gesamte französische Fussballnationalmannschaft in seinem Haus.Unter dem Strich bleiben die Buchungsplattformen den Schweizer Hoteliers aber ein Dorn im Auge – denn Booking und Co. können aufgrund ihrer Dominanz einen erheblichen Teil der Marge einsacken.
Der Präsident des Verbands Hotelleriesuisse Andreas Züllig (58) sagt gegenüber SonntagsBlick: «In meinen Augen sind das wahre Knebelverträge.» Aber auch er weiss, dass es ohne die Buchungsportale nicht mehr geht. «Fluch und Segen zugleich» seien sie: Weit über 50 Prozent beträgt die Rate von Online-Buchungen in einigen Stadthotels. Für Züllig ist klar, dass viele Hotelbetriebe ohne das Angebot nicht mehr existieren könnten.
Der oberste Hotelier der Schweiz will das nicht länger hinnehmen. Er fordert die Politik und Wettbewerbsbehörde (Weko) dazu auf, die Situation neu zu beurteilen. Auch ein parlamentarischer Vorstoss sei in Vorbereitung, so Züllig.
Ins Visier kommen soll die marktdominierende Stellung von Booking.com. Im November entschied die Weko zwar, dass die Buchungsplattformen von den Hotels nicht mehr verlangen dürfen, telefonisch tiefere Preise anzubieten. Für Züllig geht dieser Entscheid aber noch «zu wenig weit». Schliesslich muss die gebeutelte Tourismusbranche um jeden Gast kämpfen. Die Last des starken Frankens und die Flaute wegen der Terrorgefahr in Europa machen die Situation nicht besser. «Den Gästen empfehlen wir, sich direkt bei den Hotels zu melden. Meistens holen sie so die besseren Konditionen raus», sagt Züllig.
Booking.com schreibt SonntagsBlick, dass kein Hotel dazu verpflichtet sei, sein Angebot auf der Plattform zu vermarkten. Das Unternehmen hält auch fest, dass die Bestpreis-Garantien nicht gegen geltendes Recht verstossen.
Unabhängig davon, wo die Zimmer gebucht wurden: Beim Park Hotel Oberhofen sind alle Gäste willkommen. «Wer aber direkt bei uns bucht, erhält ein Goodie», verspricht Rüfenacht.
Persönliche Wünsche anbringen: Wer direkt beim Hotel bucht, kann Fragen und Wünsche rund um das Zimmer und den Service direkt anbringen – so gibts bei der Ankunft keine langen Gesichter.
Nach Spezialkonditionen fragen: Seien Sie mutig, fragen Sie nach Rabatten. Viele Hoteliers werden Ihnen entgegenkommen. Im Gegenzug müssen Sie vielleicht eine Anzahlung machen – das ist nichts als fair.
Persönliche Beziehungen aufbauen: Stammgäste werden oft bevorzugt behandelt. Wenn es Ihnen also in einem Hotel gefallen hat: Wieso nicht wieder hingehen? Das nächste Mal bekommen Sie ein noch besseres Zimmer.
Auch im Ausland funktionierts: Die Kampagne «Direkt Buchen» ist eine internationale Initiative des europäischen Dachverbands der Hotels, Restaurants und Cafés in Europa, denen sich auch die Schweizer Verbände Gastrosuisse und Hotelleriesuisse angeschlossen haben. Also: nur zu. Suchen Sie jemanden, der die Landessprache beherrscht, um Ihnen bei der Buchung zu helfen.
Persönliche Wünsche anbringen: Wer direkt beim Hotel bucht, kann Fragen und Wünsche rund um das Zimmer und den Service direkt anbringen – so gibts bei der Ankunft keine langen Gesichter.
Nach Spezialkonditionen fragen: Seien Sie mutig, fragen Sie nach Rabatten. Viele Hoteliers werden Ihnen entgegenkommen. Im Gegenzug müssen Sie vielleicht eine Anzahlung machen – das ist nichts als fair.
Persönliche Beziehungen aufbauen: Stammgäste werden oft bevorzugt behandelt. Wenn es Ihnen also in einem Hotel gefallen hat: Wieso nicht wieder hingehen? Das nächste Mal bekommen Sie ein noch besseres Zimmer.
Auch im Ausland funktionierts: Die Kampagne «Direkt Buchen» ist eine internationale Initiative des europäischen Dachverbands der Hotels, Restaurants und Cafés in Europa, denen sich auch die Schweizer Verbände Gastrosuisse und Hotelleriesuisse angeschlossen haben. Also: nur zu. Suchen Sie jemanden, der die Landessprache beherrscht, um Ihnen bei der Buchung zu helfen.