Nach Whistleblower-Hinweisen
Balser Clariant lässt Zahlenpublikation am Mittwoch platzen

Der Basler Spezialchemiekonzern Clariant verschiebt die für Mittwoch geplante Publikation seines Zahlenkranzes für das Jahr 2021. Als Grund werden Hinweise von Whistleblowern genannt.
Publiziert: 14.02.2022 um 07:57 Uhr
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Aktualisiert: 14.02.2022 um 10:01 Uhr
Foto: GEORGIOS KEFALAS

Diese hätten das Unternehmen darauf aufmerksam gemacht, dass in der Vergangenheit möglicherweise Rückstellungen und Wertberichtigungen falsch verbucht worden seien, teilte Clariant am Montag mit. Das Unternehmen gehe den Hinweisen nun in einer Untersuchung nach.

Die Aktie von Clariant startet mit Verlusten in die Woche. Kurs gegen 10 Uhr: Minus 16 Prozent.

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Dabei wende man «grösste Dringlichkeit und Sorgfalt» an, wurde Clariant-CEO Conrad Keijzer in der Meldung zitiert. Unterstützt werde man von Beratern der Firmen Deloitte sowie Gibson, Dunn & Crutcher. Konkret werde geprüft, ob Mitarbeiter versucht hätten, die Ergebnisse des Unternehmens so anzupassen, dass interne und externe Ziele erreicht wurden. Dabei sei die Zahl der Mitarbeiter «begrenzt», die «möglicherweise die Absicht hatten, den Gewinn zu steuern», so die Mitteilung weiter.

Betroffen seien nicht nur Fragen im Zusammenhang mit der Rechnungslegung des eben abgeschlossenen Geschäftsjahres 2021, sondern auch solche aus dem Jahr 2020. Ob das Problem gar noch frühere Zeiträume betreffe, sei zum aktuellen Zeitpunkt noch unklar, so Clariant weiter.

Termin für neue Publikation unbekannt

Nicht tangiert sei der Umsatz des Konzerns für 2021. Dieser sei für die fortgeführten Geschäftsbereiche in Lokalwährungen um 15 Prozent auf rund 4,4 Milliarden Franken gestiegen, teilte das Unternehmen in dem Communiqué weiter mit.

Die potenziellen Veränderungen bei den Rückstellungen und Abgrenzungen könnten hingegen Auswirkungen auf die EBITDA-Marge haben, so die Mitteilung weiter. Gleichwohl gehe Clariant nach aktuellem Kenntnisstand davon aus, dass die EBITDA-Marge für die fortgeführten Geschäftsbereiche im Jahr 2021 zwischen 16 und 17 Prozent zu liegen komme. Es seien des Weiteren keine Auswirkungen auf die liquiden Mittel festgestellt worden.

Wann die weiteren Kennzahlen für 2021 nun publiziert werden sollen, ist derzeit laut Meldung noch unklar. Man setze aber alle notwendigen Ressourcen ein, um die Untersuchung bald abzuschliessen. Anschliessend werde man auch einen neuen Termin für die Generalversammlung des Konzerns bekannt geben. Die ursprünglich für Anfang April angesetzte Veranstaltung wird aufgrund der Ereignisse nämlich ebenfalls verschoben. (SDA)

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