Kahlschlag bei Kabelnetzbetreiberin
UPC will bis zu 160 Stellen abbauen

Das Personal muss den Turnaroundkurs von UPC Schweiz ausbaden. Die grösste Kabelnetzbetreiberin der Schweiz will rund 10 Prozent der 1600 Stellen abbauen.
Publiziert: 21.02.2020 um 11:25 Uhr
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Aktualisiert: 21.02.2020 um 11:49 Uhr
Die Kabelnetzbetreiberin UPC baut zehn Prozent der Stellen ab.
Foto: Keystone

Der gescheiterte Deal mit Sunrise hat drastische Folgen für die Angestellten von UPC. Wie das Finanz-Portal «Inside Paradeplatz» meldet, werden nun Stellen im grossen Stil abgebaut. Laut UPC werden zehn Prozent der 1600 Jobs in der Schweiz abgebaut.

Ursprünglich wollte die Kabelnetzbetreiberin UPC sogar noch mehr Stellen abbauen. Während des Konsultationsverfahrens konnte die Zahl allerdings nach unten korrigiert werden.

«Entlassungen sind nicht zu vermeiden»

«UPC ist bestrebt, den Abbau durch natürliche Fluktuation und Massnahmen wie interne Wechsel oder Frühpensionierungen zu erreichen, wo immer dies möglich ist. UPC wird alle Anstrengungen unternehmen, um die Zahl der Entlassungen oder Kündigungen von Mitarbeitern so gering wie möglich zu halten», erklärte UPC-Sprecherin Stephanie Niggli weiter. «UPC kann allerdings Entlassungen nicht vermeiden.»

Derzeit sei es jedoch nicht möglich, eine finale Zahl von Entlassungen zu nennen, da ein Abbau über natürliche Fluktuation im Fokus stehe. «Wir beabsichtigen das endgültige Betriebsmodell bis Ende April 2020 festgelegt zu haben und rechnen aktuell damit, dass die Zahl der Stellen in unserer Organisation um etwa 10 Prozent reduziert wird», sagte Niggli. Insgesamt beschäftige UPC Schweiz 1600 Mitarbeitende.

Alle Funktionen und Ebenen betroffen

Vom Abbau seien verschiedene Bereiche über alle Funktionen und Ebenen hinweg betroffen. UPC verfüge über einen Sozialplan, der im Falle von Entlassungen für die betroffenen Mitarbeiter gilt. Dieser Sozialplan sei gemeinsam mit den Sozialpartnern von UPC abgeschlossen worden. Wie vorgeschrieben habe UPC die Arbeitsämter der betroffenen Kantone über den Abbau informiert, sagte Niggli.

Den Turnaroundkurs hatte UPC vor eineinhalb Jahren gestartet, um bessere Geschäftszahlen zu erzielen. Allerdings konnte die Kabelnetzbetreiberin die Talfahrt bislang noch nicht stoppen. Im vergangenen Jahr sank der Umsatz weiter um 3,5 Prozent auf 1,25 Milliarden Franken. Immerhin gelang es, den Rückgang der Abonnentenzahlen deutlich zu bremsen. Nachdem 2018 an die 153'000 Abos verloren gegangen waren, betrug der Verlust im letzten Jahr noch 68'000 Abos.

Vor allem in Zürich und dem Kanton Waadt

Der geplatzte Deal mit Sunrise sei nicht der Auslöser für den Abbau, sagte Niggli. «Diese Massnahmen waren bereits Teil des Wachstumsplans von UPC von Anfang an, um eine weitere Vereinfachung und Digitalisierung des Geschäfts zu erreichen - was unabhängig von diesem oder einem anderen strategischen Ereignis durchgeführt worden wäre.»

Der Kauf von UPC durch Sunrise wurde Ende Oktober abgeblasen. Der 6,3 Milliarden Franken schwere Deal scheiterte am Widerstand der Sunrise-Grossaktionäre unter der Führung der deutschen Freenet, die knapp ein Viertel der Sunrise-Anteile besitzt.

Es werden Mitarbeiter aus allen Bereichen von UPC Schweiz entlassen. Vor allem in den Kantonen Zürich und Waadt. Sunrise wollte 2019 den Konkurrenten UPC kaufen. Der 6,3 Milliarden-Deal platzte aber im letzten Moment. (pbe/SDA)

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