Jimenez-Nachfolger Narasimhan begeistert alle
Vas der neue Novartis-Chef mit Basel vorhat

Der Chef von Novartis tritt auf 2018 zurück. Was sich an der Ausrichtung des Pharmariesen unter Neo-CEO Vas Narasimhan ändern wird.
Publiziert: 05.09.2017 um 14:37 Uhr
|
Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:49 Uhr
1/2
Vas Narasimhan wird ab Februar 2018 Novartis leiten. Seine Ernennung ist ein Entscheid für Basel.
Foto: Keystone
Vinzenz Greiner und Ulrich Rotzinger

Novartis will bis 2020 mehr als eine Milliarde Dollar einsparen – pro Jahr. Am Hauptsitz in Basel sollen, das wurde im Frühjahr bekannt, bis Ende nächsten Jahres 500 Stellen gestrichen werden. Manche werden komplett eingestampft, andere etwa nach Indien verlagert.

Keine Hiobsbotschaft

Und nun wird ausgerechnet ein indischstämmiger US-Amerikaner Novartis-Chef, der seine Sporen bei den Unternehmensberatern von McKinsey abverdiente, die schnell mal zur Job-Sense greifen. Vasant Kalathur Narasimhan (41) – kurz Vas – wird ab Februar den Job von CEO Joseph Jimenez (57) übernehmen, der in die USA zurückkehrt. Der Wechsel ist aber keine Hiobsbotschaft für Basel.

«Mein Abgang ändert nichts an unserem Bekenntnis zum Werkplatz Schweiz», sagt Noch-Novartis-Chef Jimenez zu BLICK. Nachfolger Narasimhan doppelt nach: Sofern die Rahmenbedingungen gut blieben, brauche sich niemand Sorgen über die Zukunft von Novartis in der Schweiz zu machen.

Neue Strategie

Dieses Ja zu Basel hängt – wie die Nachfolgeregelung – mit der neuen Strategie zusammen. Die Medikamentensparte und besonders die Krebsforschung wurden stark aufgewertet, als man die Anzahl der Geschäftseinheiten auf drei halbierte. Narasimhan, der seit 2005 für Novartis arbeitet und den alle nur beim Vornamen nennen, leitet derzeit die globale Medikamentenentwicklung. Deshalb sei man nicht überrascht über die Ernennung, schreiben die Analysten der Bank Vontobel.

«Alles soll nur noch über den Hauptsitz laufen»

Um die Produktivität zu steigern, werde der neue CEO «die Entscheidungsgewalt in Basel zusammenziehen», glaubt Michael Nawrath (54), Analyst bei der Zürcher Kantonalbank. «Alles soll nur noch über den Hauptsitz laufen.» Dass Novartis in den USA forsche, ohne dass Basel davon wisse, werde es unter dem neuen CEO nicht mehr geben, so Nawrath. «Vas wird die Zügel anziehen.»

Keine Frage, Narasimhan macht keine halben Sachen. Er hat Medizin und Staatswissenschaften an der Elite-Uni Harvard studiert. Machte seiner Frau auf dem Kilimandscharo einen Heiratsantrag. Als Hintergrund seines Twitterprofils prangt ein persönliches Bekenntnis zu Basel: der Blick auf die Mittlere Rheinbrücke.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.