Internationale Studien liessen vermuten, dass während des Lockdowns viele neue Spielende ins Online-Glücksspiel eingestiegen seien, teilte Sucht Schweiz am Montag mit. Die Anbieter hätten ihre Werbeoffensive für die neuen Angebote während dieser Zeit «spürbar erhöht».
Wer online spiele, weise jedoch ein überdurchschnittlich hohes Risiko für ein problematisches Spielverhalten auf, so Sucht Schweiz. Eine neue Analyse zeige, dass überdurchschnittlich viele jüngere Personen, Menschen mit einem niedrigen Einkommen oder einem tieferen Bildungsabschluss gefährdet seien.
So waren gemäss den am (gestrigen) Sonntag veröffentlichten Zahlen Ende 2019 in der Schweiz 61'452 Spielsüchtige von Casinos und Online-Spielen ausgeschlossen.
Um auf die Entwicklung rund um Covid-19 zu reagieren, lanciert das internationale Programm «Spielen ohne Sucht» im Auftrag von 16 Deutschschweizer Kantonen und des Fürstentum Liechtensteins eine digitale Sensibilisierungskampagne. Diese richtet den Fokus auf das Online-Glücksspiel.
Bei vielen Spielenden zeige sich, dass sie bereits in jungen Jahren erstmals mit den Glücksspiel-Angeboten in Kontakt kommen, lässt sich Martina Gadient, Fachbereichsleiterin Sucht des Kantons St. Gallen, in der Mitteilung zitieren. Für eine effektive Prävention wolle man daher auch bewusst ein jüngeres Publikum ansprechen.
Die Kampagne umfasst unter anderem drei Videos zu Sportwetten, Casinospielen und Rubbellosen. Umgesetzt wird das Programm «Spielen ohne Sucht» von Sucht Schweiz und der Perspektive Thurgau.
www.sos-spielsucht.ch
(SDA)