Nach der Lohnerhöhung beim Verkaufspersonal im Frühling und der Anhebung der Mindestlöhne seien die Verhandlungen für einen neuen Gesamtarbeitsvertrag GAV weit fortgeschritten.
«Wir sind ein fairer Arbeitgeber, bei dem Angestellte mit Stolz und Motivation arbeiten», sagt Franz Julen im Interview mit der «SonntagsZeitung».
Die Kioske werden auch im Franchisemodell geführt oder als eigenständige Agenturen. Würden diese Betriebe ihre Angestellten schlecht behandeln, würde der Konzern eingreifen. «Wir hatten das eine oder andere schwarze Schaf. Aber sobald wir davon Kenntnis haben, unternehmen wir alles, um die Lage zu verbessern», sagt Franz Julen im Interview weiter.
Im vergangenen Herbst kam es zwischen Valora und der Gewerkschaft Syna zum Eklat. Syna kritisierte unter anderem, dass die Löhne nicht angehoben werden. Die Gewerkschaft hat daraufhin den Gesamtarbeitsvertrag gekündigt. Valora verhandelt darum nun mit dem kaufmännischen Verband. Im Frühling haben sich die Partner auf Verbesserungen geeinigt.
Die Zukunft des Konzerns sieht Franz Julen wegen rückgängigen Geschäften mit Presse und Tabak vermehrt im Food-Bereich, denn die Nachfrage nach Essen und Kaffee zum Mitnehmen steige. Zudem will Valora vermehrt Postdienstleistungen übernehmen. «Wir sind interessiert, Postdienstleistungen in Ortschaften zu übernehmen, wo Poststellen geschlossen werden und wir über K-Kiosk-Standorte verfügen», sagt Julen.
Auch setzt Valora auf Expansionen im Ausland. «Die Märkte sind dabei weniger entscheidend als die Geschäftskonzepte», sagt er. Grundsätzlich interessiere sich Valora für den Detailhandel oder die Gastronomie auf kleinen Flächen mit sehr hohem Kundenaufkommen oder auch Produktionsunternehmen wie Pretzel Baron.
Valora hatte das US-Unternehmen Ende Januar übernommen. Zum Valora-Konzern gehören auch der Bretzelkönig, die K-Kioske sowie Caffé Spettacolo. Julen, ehemaliger Konzernchef des Sporthändlers Intersport, ist seit März Präsident von Valora, nachdem er zuvor bereits Mitglied des Verwaltungsrats war.