Am Vormittag landete in Zürich eine Maschine der Swiss aus Santiago de Chile mit 261 Personen an Bord, davon 159 Reisende aus der Schweiz. Es war der vierte Schweizer Rückholflug aus Lateinamerika, nach Flügen aus Costa Rica, Kolumbien und Peru, wie das Aussendepartement mitteilte.
Weitere Schweizer Reisende wurden aus Casablanca (Marokko) und Dakar (Senegal) zurückgebracht. In Genf landete am Sonntagnachmittag ein Flugzeug aus Algier mit 117 Passagieren an Bord. Nach Angaben des EDA waren es 105 Schweizerinnen und Schweizer sowie 12 Angehörige anderer Staaten. Elf dieser Personen wohnen in der Schweiz.
Nicht nur sieben Flugzeuge waren bisher im Dienst des EDA unterwegs, sondern auch Busse. Weitere Schweizer Reisende waren am Wochenende in einem Buskonvoi in Peru in Richtung Heimatland unterwegs, wie am Samstag Johannes Matyassy, Direktor der Konsularischen Direktion im Aussendepartement EDA, vor den Medien in Bern bekannt gab.
«Wir machen alles, um sie herauszuholen», sagte Matyassy. Der Rückflug in die Schweiz sei bereits genehmigt. Laut Matyassy hat Bundesrat Ignazio Cassis zu dem Zweck mit Perus Aussenminister telefoniert. Am Sonntag meldete das EDA die Ankunft eines ersten Buskonvois in Cusco.
In insgesamt zwei Konvois sollen rund 130 Schweizer Reisende in einer 15-stündigen Fahrt aus dem Andenhochland nach Lima gefahren werden. Geplant ist, dass sie dort am Dienstag in ein vom EDA gechartertes Flugzeug in die Schweiz steigen können. Der Flug wird am Mittwoch in Zürich erwartet.
Die Rückholaktion des EDA werde in hohem Tempo fortgesetzt, sagte Matyassy. Weitere Flüge seien in den nächsten Tagen und Wochen aus Asien, Südamerika und Afrika geplant. Das EDA geht davon aus, dass noch Tausende Reisende aus der Schweiz irgendwo im Ausland festsitzen.
Dass die Botschaften mehrerer Länder vor Ort für die Rückführungen zusammenarbeiten, zeigt ein vom EDA erwähntes Beispiel für eine Rückholaktion aus Nepal. Die Schweiz hatte für Reisende aus der Schweiz, Deutschland und Frankreich zunächst einen Inlandflug von Pokhara nach Kathmandu organisiert.
Die betroffenen 24 Schweizer Reisenden konnten am Wochenende von Kathmandu aus nach Paris und Frankfurt weiterfliegen. Durchgeführt werden die Flüge von Frankreich und Deutschland; die Schweizer Botschaft in Nepal hatte die Mitreisemöglichkeiten für die Schweizer vermittelt.
Matyassy warb am Samstag um Verständnis dafür, dass nicht alle Repatriierungen sofort umgesetzt werden könnten. «Die Organisation einer Rückführung ist eine gewaltige logistische und diplomatische Arbeit», sagte er.
28 Schweizer Touristen befinden sich auch auf einem deutschen Kreuzfahrtschiff, das mit Corona-Kranken an Bord vor Australien lag. Am Sonntag begann Deutschland mit der Rückholaktion von Hunderten Passagieren. Die Schweizerinnen und Schweizer an Bord sollten bis Dienstag zurückgekehrt sein, wie Matyassy sagte.
Am Sonntag hiess es beim EDA auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, das Departement kenne den Fall. Die Vertretung in Australien stehe in Kontakt zu den Betroffenen und stehe ihnen konsularisch bei.
(SDA)