Die Börsentableaus sind tiefrot gefärbt. Der Schweizer Leitindex SMI notiert 1.5 Prozent im Minus. Grösste Verlierer am heutigen Freitag sind die Bank-Aktien: Die Schweizer Grossbank Credit Suisse (Minus 3.6%) und ihre Rivalin UBS (Minus 3.8%) müssen kräftig Federn lassen. Doch auch die Privatbank Julius Bär notiert 2.5 Prozent im Minus.
Was ist passiert? Einige Hedgefonds hätten zuletzt überschüssige Geldbestände aus dem Handelsbereich der Deutschen Bank abgezogen, berichtete die Nachrichtenagentur «Bloomberg» unter Berufung auf ein ihr vorliegendes internes Dokument des deutschen Grossbank. Deutsche-Bank-Manager Barry Bausano sprach von normalen Schwankungen. Es habe in dieser Woche sowohl Zu- als auch Abflüsse gegeben.
Doch das vermochte die Investoren nicht zu beruhigen. Die Aktie der deutschen Bank sackte nach Börsenöffnung zeitweise um 9 Prozent auf 9,898 Euro ab. So tief notierte die Aktie Deutschlands Nummer-1-Bank noch nie.
Sippenhaft: Nicht nur Deutsche Bank, sondern auch Bank-Titel anderer europäischer Finanz-Institute sackten ab.
Angesichts immer neuer Spekulationen um Kapitallücken und mögliche Staatshilfen haben die Aktien der Deutschen Bank in den letzten zwei Wochen ein Viertel an Wert verloren, berichtet die Agentur «AWP». Die Bank ist derzeit an der Börse keine 14 Milliarden Euro mehr schwer.
Auslöser für die grosse Nervosität der vergangenen Tage: Die Drohung der US-Justiz, für Vergehen mit Hypothekenpapieren der Deutschen Bank eine Strafe von 14 Milliarden Dollar aufzubrummen. Die Bank konterte, dass die Zahlung am Ende deutlich niedriger ausfallen werde. Im Moment scheinen die Anleger dafür aber kein Gehör zu haben.