«Miami Vice»-Star Don Johnson über Dakota in «Fifty Shades of Grey»
«Es gibt Bilder, die man von seiner Tochter nicht sehen will»

Als Detektiv Sonny Crocket in der Kultserie «Miami Vice» wurde Don Johnson (68) weltberühmt. Dann kam lange nichts mehr. Jetzt gibt er seiner Tochter Dakota Schauspieltipps.
Publiziert: 18.02.2018 um 23:30 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 13:17 Uhr
Dierk Sindermann

Die letzte Folge von «Miami Vice» liegt fast 30 Jahre zurück – die Serie hatte Don Johnson (68) weltberühmt gemacht. Jetzt spielt seine Tochter Dakota (28) die 21-jährige Studentin Anastasia Steele in der Erotik-Trilogie «Fifty Shades of Grey». 

BLICK: Wie ist es für Sie als Vater, Dakotas «Fifty Shades of Grey»-Filme anzuschauen?
Don Johnson: So schwierig, dass ich keinen davon gesehen habe. Ich habe das mit ihr von vornherein so abgemacht. Es gibt Bilder von deiner Tochter, die du als Vater nicht im Kopf haben willst. Sie hat das verstanden und sagt auch, es sei die richtige Entscheidung gewesen.

Holt sich Dakota Karriere-Rat bei Daddy?
Sie fragt mich oft um meine Meinung. Ob ich allerdings am Ende wirklich Einfluss auf ihre Entscheidung habe, ist eine andere Sache. Sie hat sich einen eigenen Weg gesucht, und ich bin sehr stolz auf sie. Sie ist eine Powerfrau mit tollem Instinkt für ihre Karriere, und ich respektiere das. Ich unterstütze sie, wo ich kann, und sie tut dasselbe bei mir.

Man könnte Sie für 20 Jahre jünger halten. Wie schaffen Sie das?
Ich habe eine fantastische Frau, die 18 Jahre jünger ist als ich. Ich muss ja mit ihr mithalten. Offenbar mache ich das ganz gut. Ich halte mich fit, auch mit Hilfe meiner drei jungen Kids. Sie sollten mal meine Tochter Grace sehen. Die könnte eine Miss-Wahl gewinnen. Sie ist 18, 1,80 Meter gross und sieht umwerfend aus.

Eine Menge Boys werden es auf Grace abgesehen haben.
Ich bin mir darüber im Klaren, dass ich wenig Kontrolle ausüben kann. Ich glaube, dass man seinen Kindern nur vorleben kann, was Integrität und Selbstbewusstsein ist. Wenn Eltern ihnen nicht zuhören, vor ihnen lügen und schummeln, dann dürfen sie sich nicht wundern, wenn die Kids schlechte Entscheidungen treffen.

Der Cop mit dem Ferrari

Als Detektiv Sonny Crockett im weissen Ferrari mit Armani-Anzug und Rolex am Handgelenk wurde der Farmerssohn Don Johnson die weltweite Kultfigur von «Miami Vice». Nach Ende der Serie 1989 versank er in der Vergessenheit, Drogen und Alkohol – und rappelte sich wieder auf. Neben Filmen machte er halbprofessionell Musik und fährt erfolgreich Motorbootrennen. Zweimal war er mit Melanie Griffith (50) verheiratet, mit ihr hat er Tochter Dakota. Seit 1999 ist er mit Kelley Phleger (50) verheiratet und hat mit ihr drei Kinder.

 

 

 

 

Als Detektiv Sonny Crockett im weissen Ferrari mit Armani-Anzug und Rolex am Handgelenk wurde der Farmerssohn Don Johnson die weltweite Kultfigur von «Miami Vice». Nach Ende der Serie 1989 versank er in der Vergessenheit, Drogen und Alkohol – und rappelte sich wieder auf. Neben Filmen machte er halbprofessionell Musik und fährt erfolgreich Motorbootrennen. Zweimal war er mit Melanie Griffith (50) verheiratet, mit ihr hat er Tochter Dakota. Seit 1999 ist er mit Kelley Phleger (50) verheiratet und hat mit ihr drei Kinder.

 

 

 

 

Sie haben keinen Einfluss auf Grace?
Wenn es hoch kommt, hört sie zehn Prozent der Zeit auf mich. Trotzdem kann ich es mir natürlich nicht verkneifen, bei einigen der jungen Herren anzumerken, dass ich kein grosser Fan bin (lacht).

Die Serie «Nash Bridges» war Ihr nächster Erfolg nach «Miami Vice». Es folgten Jahre der Dürre. Wie sind Sie damit fertig geworden?
Showbusiness ist nicht immer nur Sonnenbrille tragen und Autogramme schreiben. Ich kann nur sagen, dass ich richtig Glück gehabt habe. Ich bin jetzt schon über 40 Jahre im Geschäft, und natürlich gab es Höhen und Tiefen. So wie im wahren Leben. Das Wichtige ist, dass man während schwieriger Zeiten gutes Lesematerial hat und eine tolle Partnerin. In der Hinsicht ist meine Frau Kelley die Allerbeste. Tiefen sind der Weg, wie man zur Erleuchtung findet.

Was meinen Sie damit?
Man muss hart kämpfen, um den richtigen Weg zu finden. Buddha sagt, die Perle der Erleuchtung liege nicht einfach nur am Strand herum. Um sie zu finden, musst du Zehntausende von Austern knacken, dir deine Fingerknöchel blutig schaben, dir die Nägel abbrechen. Du musst frustriert und wütend sein. Bis du irgendwann deinen inneren Ärger satt hast. Weil du realisierst, dass du dir damit nur selbst wehtust. Und dann lässt du das Dunkle aus dir raus. 

Hilft diese Philosophie auch im Filmgeschäft?
Was hilft, ist, dass man immer eine positive Einstellung bewahrt und ständig an sich als Schauspieler arbeitet. Du musst dich immer auf neue Sachen vorbereiten und deine Talentpalette erweitern. Wissen Sie, dass ich nach «Miami Vice» in New York Schauspielunterricht mit Nachwuchskollegen genommen habe? Ich wollte einfach meine alte Liebe für meinen Beruf wiederentdecken.

«Miami Vice» hat Sie in den 1980ern zur Fashion-Ikone gemacht. Interessieren Sie sich für Mode?
Ich bin froh, eine Frau zu haben, die ein gutes Auge für Fashion hat. Sie legt mir das Richtige raus. Sonst wäre ich womöglich heute im Pyjama erschienen (lacht).

Was macht Kelley so perfekt für Sie?
Sie ist meine beste Freundin. Wir mögen oft dasselbe und machen fast alles zusammen. Selbst unsere Streitereien sind witzig, weil wir uns bei unseren Auseinandersetzungen ständig im Kreis drehen und dann am Ende immer einen Waffenstillstand schliessen. Für Aussenstehende ist das eine echte Comedy-Show. 

Sie hatten auch mal eine vielversprechende Musikkarriere.
Ja, für ein paar Minuten (grinst). Ich habe schon immer Musik und das Songschreiben geliebt. Das Highlight meiner Karriere war, dass ich mal mit Barbra Streisand einen Song aufgenommen habe und die Allman Brothers Band Lieder von mir gespielt haben. Am Ende habe ich aber eingesehen, dass ich keine Zeit habe, um ein ernsthafter Musiker zu sein. Da muss man auf Tournee gehen und hart an neuen Alben arbeiten. Die Schauspielerei hatte für mich Priorität. Musik ist mein Hobby.

Sie sind vor Jahren aus Los Angeles weggezogen. Warum?
Ich wollte, dass meine Kinder weit weg von Hollywood gross werden. Dass sie in einer ganz normalen Familie aufwachsen. Wir wohnen in Santa Barbara. Da ist es wunderschön.

Sie haben einen Golden Globe als bester Hauptdarsteller in «Miami Vice» gewonnen. Wo steht der bei Ihnen zu Hause?
Nirgendwo. Es hängen auch keine Filmposter an der Wand. Meine Kinder sollen nicht in einem Showbusiness-Schrein ihres Vaters aufwachsen.

Wenn Sie auf Ihr Leben zurückblicken, was ist Ihnen immer besonders wichtig gewesen?
Dass ich immer viel Liebe und guten Willen von anderen Menschen gespürt habe. Ich hoffe, man sagt von mir einmal, dass ich das anderen gegeben habe.

Was soll mal auf Ihrem Grabstein stehen?
Oh Gott, darüber habe ich noch gar nie nachgedacht. Vielleicht «Ich war hier und ich hatte eine grossartige Zeit».

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