Roger Federer scheitert bei den Australian Open schon in der dritten Runde. So früh wie seit 14 Jahren nicht mehr. Zeit für den grossen Abgesang auf den Besten aller Zeiten? Nein!
Die Erklärung ist einfach. Federer – und Nadal – waren jahrelang in eigenen Sphären unterwegs. Das ist längst Geschichte. Sind die beiden nicht in Top-Form, reicht es auch gegen einen Andreas Seppi nicht mehr.
Federer tanzt in der Jagd nach dem 18. Grand-Slam-Titel auf der Rasierklinge. Wie viele Turniere muss er bestreiten, um am Tag X in Hochform zu sein? Wie viel muss er trainieren?
In Australien geht die Rechnung diesmal nicht auf. Federers Formkurve zeigt bereits in den ersten Runden nach unten. Schon beim Sieg gegen Simone Bolelli kann er nicht überzeugen.
Im letzten Jahr spielte Federer 17 Turniere und erreichte nur einmal nicht mindestens den Viertelfinal. Dass diese Serie in Melbourne reisst, ist schade. Aber kein Beinbruch.
Das Aus ist eine Chance. Federer weiss, dass er kaum mehr die Nummer 1 wird. Und auch in Roland Garros gehört er nicht zu den Favoriten.
Er kann schon jetzt seine Saison auf Wimbledon ausrichten. Damit er in seinem Wohnzimmer in absoluter Top-Form ist. Und der Tanz auf der Rasierklinge noch einmal aufgeht.