Vom Joker zum Weltcup-Helden
So hat sich Romain Duguet (36) zum Spitzenreiter entwickelt

Auch dank seiner Frau Christiana hat sich Romain Duguet zu einem Schweizer Spitzenreiter entwickelt.
Publiziert: 04.04.2017 um 13:02 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 19:29 Uhr
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Familien-Glück: Christiana und Romain Duguet mit ihren beiden Töchtern Chloé und Louise.
Foto: Peter Wyrsch
Nicole Vandenbrouck

Die Überraschung war in etwa so gross wie der Freudensprung, den Christiana Duguet (42) gemacht hat, als ihr Mann am Weltcup-Final in Omaha (USA) auf den sensationellen 2. Platz reitet. Als Aussenseiter gestartet, weil es für seine erst zehnjährige Stute Twentytwo des Biches das Championats-Debüt ist, setzte Romain Duguet die Top Ten als Ziel. Doch das Duo zeigte eine so abgeklärte Leistung, dass es fast bis ganz nach vorne gereicht hat.

Geschlagen wurde der Schweizer nur vom Amerikaner McLain Ward (41), der mit seinem Ausnahmepferd HH Azur keinen einzigen Abwurf hinnehmen musste. Auch Martin Fuchs (24) und Steve Guerdat (34), überzeugten mit einer starken und im Hinblick auf die EM vielversprechenden Leistung. Fuchs sprang auf Clooney auf den 4., Guerdat mit Bianca auf den 8. Platz. Zwar verpasste Guerdat den historischen Hattrick mit drei verschiedenen Pferden, aber Biancas enormes Potenzial war erkennbar.

«Sie sprang unglaublich»

Ebenso jenes von Twentytwo des Biches. «Sie gab alles und sprang unglaublich», sagte Duguet nach dem entscheidenden Final-Ritt. Christiana Duguet freute sich nicht «nur» als Ehefrau live vor Ort mit – sondern auch als Pferdebesitzerin. Denn der Unternehmers-Tochter ge­hören einige der Top-Pferde im familieneigenen Stall in Muri BE. «Darum ist es auch ihr Erfolg», sagt Duguet gerührt nach dem Silber-Gewinn, den er noch nicht realisiert. Christianas Unterstützung bedeutet ihm alles.

Das Paar lernte sich 2006 kennen. Duguet, da noch Franzose, arbeitete in Kerzers FR als Bereiter, die Hobbyreiterin hatte ihre Pferde in jenem Stall eingestellt. Eine Heirat und die Töchter Chloé und Louise machten das Glück perfekt.

Seit Herbst 2012 besitzt Duguet den Schweizer Pass, seit 2013 reitet er für die Schweiz. Zunächst musste er sich in der Equipe oft mit der Rolle des Ersatzreiters begnügen. Doch mit der Zeit kamen die Erfolge, 2015 ritt er im EM-Bronze-Team. «Romain wurde vom Joker zur Teamstütze», beschreibt Equipenchef Andy Kistler.

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